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Datum: 05.07.2022

Jobcenter Schleswig-Flensburg beginnt Veränderungsprozess mit einer Kundenbefragung

Ob es um die Inanspruchnahme von finanziellen Unterstützungs- und Hilfeleistungen geht oder um den konkreten Erfolg bei der beruflichen Integration: Oftmals kommt es auf eine vollumfängliche und gründliche Beratung an, um eine prekäre Lebenssituation zu meistern. Doch was zeichnet eine gute Beratung eigentlich aus? Haben Jobcenter und Kund*innen überhaupt das gleiche Verständnis von einer guten Beratung? Und wie bewerten die Kund*innen des Jobcenters Schleswig-Flensburg die aktuelle Beratungsleistung ihrer Sachbearbeiter*innen?

Als zugelassener kommunaler Träger nimmt der Kreis Schleswig-Flensburg die Aufgaben der Grundsicherung für Arbeitsuchende seit 2005 in alleiniger Verantwortung wahr. Dies gibt ihm die Möglichkeit, auch kurzfristig auf die regionalen Bedürfnisse im Kreisgebiet reagieren zu können. War die Arbeitsmarktlage im Kreis Schleswig-Flensburg auch selten besser als jetzt, so gibt es auch Menschen im SGB-II-Leistungsbezug, die aufgrund ihrer individuellen Herausforderungen noch nicht ihren beruflichen Nutzen aus dem immer weiter fortschreitenden Fachkräftemangel und den sich zuspitzenden Stellenbesetzungsproblematiken ziehen konnten. Um diesen Menschen eine Hilfestellung dabei zu geben, eine bedarfsdeckende Beschäftigung zu finden, wird die Beratungsleistung eine immer bedeutendere Rolle einnehmen. Aus diesem Grund steht das Geschäftsjahr 2022 im Jobcenter des Kreises Schleswig-Flensburg ganz im Zeichen der Beratung – auch als Referenz zum Koalitionsvertrag der Bundesregierung, die einen Umbau der bestehenden Jobcenter-Struktur vorsieht.

In der letzten Woche wurden über 100 Kund*innen telefonisch zu ihren Erfahrungen und Wünschen in der Beratungsarbeit befragt. Zusätzlich gab es zwei Präsenztermine in Schleswig und Flensburg. Hier wurden jeweils 30 Kunden aus unterschiedlichen Rechtskreisen (SGB II, Wohngeld, SGB XII) eingeladen. Ziel der Befragungen war es, mit den Kunden ins Gespräch zu kommen, den Dialog zu führen über unsere Arbeit und wie das Jobcenter Schleswig-Flensburg als Dienstleister bei den Kunden wahrgenommen werden. Die Teilnahme war in jedem Fall freiwillig.

Es zeigte sich, dass die befragten Kunden mit der Beratungsleistung insgesamt überwiegend zufrieden waren. Sie wünschten sich jedoch mehr Kommunikation, um die Prozesse und Entscheidungen besser nachvollziehen zu können. Die Kontaktdichte und die telefonische Beratung zu Zeiten der Corona-Pandemie wie auch die Art der Kommunikation wurden ebenfalls als positiv empfunden. Lange Wartezeiten trotz Termin, Verkürzung von geplanten Gesprächszeiten durch Wartezeiten stießen jedoch auf berechtigte Kritik. In Bezug auf die Wahrnehmung digitaler Angebote des Jobcenters Schleswig-Flensburg wurde deutlich, dass jüngere Kunden eher bereit wären, auch digitale Beratungsformen nutzen zu wollen, als Ältere.

Neben der Einschätzung der Beratungsleistung wurden die Kunden auch nach ihren Wünschen in der Zusammenarbeit befragt. Hier wurde am Häufigsten eine intensivere Kommunikation genannt. In diesem Zusammenhang wurde auch oftmals die Einrichtung einer neutralen Stelle angeregt, die bei Kommunikationsstörungen niedrigschwellig zwischen Jobcenter und Kunden vermitteln könne. Auch ein Ausbau der Unterstützungsangebote bei gesundheitlichen Herausforderungen, bürgerfreundliche Sprache bei Anträgen und Bescheiden sowie eine Ausweitung des digitalen Angebots wurden hier genannt.

Eine aktive Kommunikation ist die Basis für eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten an einem gemeinsamen Ziel: die Entwicklung von neuen (beruflichen) Lebensperspektiven. In den direkten Austausch mit seinen Kunden zu gehen, sich Zeit zu nehmen, sich gegenseitig zuzuhören wurde auch von Kundenseite als sehr bereichernd empfunden. Das gegenseitige Verständnis füreinander wurde hierdurch nachhaltig gefördert. Hat die Befragung auch gezeigt, dass die Beratungsleistung stimmt, so wurden doch auch Verbesserungspotenziale aufgezeigt, die es nun auf ihre Realisierungsmöglichkeit hin zu prüfen gilt. Dabei will das Jobcenter Schleswig-Flensburg den Dialog mit seinen Kunden beibehalten.

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