Naturschutzfachliche Kompensationsmaßnahme
"Medelby"
Lagebeschreibung
Straße
Flächengröße Medelby
Sandteilung
2,5 ha
Koordinaten
E9,167534 N54,826745Flächenbeschreibung
Extensiv beweidetes Dauergrünland mit Biotopmaßnahmen im Verbund mit angrenzenden Waldlebensräumen.
Entwicklungsziel
Zielbiotope:
- Artenreiches mesophiles Grünland mit einem hohen Anteil von Hochstauden sowie artenreiches Feuchtgrünland
Zielarten:
- Fauna:
Neuntöter, Gartenrotschwanz, Zauneidechse,
Zauneidechse
Lacerta agilis
Copyright Friedrich BöhringerLebensraum
Zauneidechsen sind angewiesen auf halboffene, trockenwarme und sonnenreiche Lebensräume, die reich an Versteckplätzen sind. Zur Überwinterung werden Felsspalten oder frostfreie Böden aufgesucht.
Ökologie
Im Unterschied zur häufigeren und kleineren Waldeidechse, werden ihre Eier von der Sonne ausgebrütet. Die Waldeidechse hingegen bringt lebende Junge zur Welt. Flächen, die sich für Zauneidechsen eignen, sollten eine Mindestgröße von 1 ha haben. Allerdings ist der Verbund von geeigneten Habitaten für die langfristige Sicherung vorhandener Populationen von Bedeutung. Dabei erfolgt die Wanderung von Zauneidechsen insbesondere entlang von Bahntrassen.
Gefährdung
Status: FFH-Anhang IV, RL D: V, RL SH: 2, BNatSchG: streng geschützt, Erhaltungszustand SH: U1
Ursachen für den stetigen Rückgang der Zauneidechse im Kreisgebiet sind Flächenverluste durch Verbuschung, Aufforstung, Bebauung und Beseitigung von Rainen und Säumen; Verringerung des Nahrungsangebots durch Schädlingsvertilgungsmitteln; Zerstörung von Eiablageflächen durch Überdüngung
Handlungsfelder
Schaffung von strukturreichen Lebensräumen mit verschiedenen biotopgestaltenden Maßnahmen wie Altgrasbeständen innerhalb breiter Saumstreifen, Schaffung von Sandflächen und Lesesteinhaufen und Feldgehölzen.
Verbindung von Populationen untereinander durch Lebensraumgestaltung, so dass eine ökologische Vernetzung durch zusammenhängende Flächen gewährleistet ist.
- Flora: Besenheide, Braunwurz, Großer Wiesenknopf
Maßnahmen
Anlage von einem Kleingewässer und Feldgehölzen aus gebietsheimischen Sträuchern, Oberbodenabtrag, Aussaat von standortheimischen und seltenen Kräutern und Gräsern, Anlage von Lesesteinhaufen. Das flache Kleingewässer ist sonnenexponiert und in der Nähe eines Feldgehölzstreifens angeleget, zudem sind mehrere Lesesteinhaufen in unmittelbarer Ufernähe verteilt worden. Ergänzt wird die Vielfalt der Habitate im nördlichen Teil der Fläche durch den Abtrag des Oberbodens bis auf den Sandhorizont. Durch die Kombination dieser Maßnahmen entstehen unterschiedliche Habitate, welche verschiedenen Amphibien-, Reptilien- und Insektenarten einen optimalen Lebensraum bieten. Die hohe Vielfalt der gepflanzten Sträucher sowie der eingesäten Kräuter und Gräser vervollständigen die optimalen Lebensbedingungen der erwähnten Arten. Durch das hohe Insektenvorkommen wird Vogel- und Fledermausarten ein gutes Jagdhabitat geboten. Der Wildschutzzaun wird von zwei Wilddurchlässen unterbrochen, um insbesondere dem umherziehenden Rotwild gerecht zu werden.
(Durchführung in 2016)
Unmittelbare Wirkungsziele
Mehrwert
Monitoring
Regelmäßige Erfolgskontrollen der Maßnahmen und Kartierungen von vorkommenden Arten.