Genderfachtag 2021 "Aus der Rolle gefallen?!"
Am 7. September 2021 fand der mehrmals verschobene Genderfachtag „Aus der Rolle gefallen?!“ Identität und Geschlechterrolle in der Vielfaltsgesellschaft in der Kreisverwaltung statt.
Das Thema des friedlichen Zusammenlebens über alle Geschlechter und Rollen hinweg hat die zahlreichen Diskussionen auf den Fluren, in den einzelnen Gesprächen sowie in den Workshops begleitet.
Unsere Ziele waren:
- durch gegenseitiges Verständnis das friedliche Zusammenleben einer offenen Gesellschaft in unserer Region stärken
- interkulturelle Öffnung aller Teile unserer Gesellschaft vorantreiben
- und uns selbst als Multiplikatoren sehen
Das Program finden Sie hier:
- PDF-Datei: (PDF, 1.3 MB)
Hier können Sie die Einblicke und Ergebnisse selbst beurteilen:
Eröffnung mit Grußwort
Shamsia Azarmehr hat eine einmalige Eröffnung mit ihrer Rede hinterlassen.
Hier gelangen Sie zu ihrem Account auf den sozialen Netzwerken, wo die Eröffnungsrede verlinkt ist:
Instagram: https://www.instagram.com/shamsia_azarmehr/ (Beitrag vom 30.09.2021)
Facebook: https://www.facebook.com/shamsia.azarmehr.10
Shamsia Azarmehr ist:
- Frauenaktivistin aus Kabul
Kämpferin für Frauenrechte in Afghanistan - studierte selbst Rechts- und Politikwissenschaften in Kabul
- heute studiert sie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel internationale Politik und internationales Recht
Alexandra Ehlers, Geschäftsführerin LandesFrauenRat SH hat für das landesweite Fachgremium Geflüchtete gesprochen und gibt mit ihrer Organisation/ Unterstützung den Frauen eine Stimme, s. Bild rechts
Der LandesFrauenRat Schleswig-Holstein e.V. ist ein unabhängiger, überparteilicher und überkonfessioneller Dachverband von Vereinen und Verbänden und
• setzt sich für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Mädchen in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Familie ein,
• vertritt die vielfältigen Interessen von Mädchen und Frauen gegenüber Politik und Gesellschaft und findet Gehör in Regierung und Parlament,
• formuliert Positionen einer lebensnahen Frauenpolitik und bringt diese aktiv in die öffentliche Diskussion ein,
• initiiert und organisiert Projekte, Kampagnen, Veranstaltungen und Workshops und macht die engagierte Arbeit der Mitglieder in der Öffentlichkeit sichtbar,
• stärkt Frauen für ihre Aktivitäten in der politischen Gremienarbeit,
• bietet die Möglichkeit, über Generations-, Partei- und Hierarchiegrenzen hinweg voneinander zu lernen und miteinander zu diskutieren,
• versteht sich als Plattform für einen lebendigen Meinungsaustausch.
Mehr Informationen zu dem Verein finden Sie unter https://landesfrauenrat-s-h.de/
Vortragsreihe
Vortrag 1 Identität und Rollenbilder im Kontext von Migration und Flucht, Silke Martini, Rechtsanwältin, Genderconsultings Hamburg
Silke Martini:
ist Soziologin und Rechtsanwältin in Hamburg mit dem Arbeitsschwerpunkt Arbeitsrecht.
ist Lehrbeauftragte der Universität Hamburg und Autorin zahlreicher Veröffentlichungen.
ist bundesweit als Referentin tätig.
berät und schult Führungskräfte, Gleichstellungsbeauftragte und Interessenvertretungen insbesondere im Themenfeld Gender/Diversity/und zum Thema sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz.
bildet als zertifizierte Mediatorin "Betriebliche Konfliktberater:innen" aus.
Kulturliche Unterbrechung „Zugvogel“ von Farhad und Farshad Golzadeh
-
ein Kurzfilm, entstanden in unserem Kreis, geboren als Idee unserer Kulturmittler (Frau und Herr Doski) und umgesetzt von geflüchteten Kameraspezialisten aus dem Iran
-
Zugvögel, die aus ihrem Leben berichten
-
Zugvögel, die von gestorbenen Träumen und neuen Hoffnungen sowie jahrhundertalter Kultur und Identität sprechen
Hei gelangen Sie zum Film
https://www.youtube.com/watch?v=F8nGD7Hi6zw
Vortrag 2 Was bedeuten überhaupt Integration, Migration, Identität, Geschlechterrollen und Diversity? Eine islamwissenschaftliche Perspektive für die Zwanziger Jahre, Dipl. Jur. Jens W. Leutloff, M.A., Islamwissenschaftler
Jens Leutloff:
studierte in Hamburg und in Kairo und erwarb wissenschaftliche Abschlüsse in Islamwissenschaft und Rechtswissenschaft als Völkerrechtler und Rechtsphilosoph führte Forschungen zum Islam und Afrika und Medien in islamischen Ländern sowie absolvierte zahlreiche Forschungsreisen und -aufenthalte in der gesamten islamischen Welt
war wissenschaftlicher Assistent des Islamwissenschaftlers Prof. Lawrence Conrad und arbeitete als Dozent, Referent der Universität Hamburg mit Schwerpunkt Islam in Afrika und Medien
seit 2006 arbeitet er als freiberuflicher Dozent für Interkulturelle und Transkulturelle Kompetenz und Kommunikation, Migration und Integration (auch gemeinsam mit geflüchteten Menschen), auch für Anti-Rassismus, für soziale Berufe, KITAs und Schulen und vielen anderen Institutionen in Norddeutschland
Workshop 1 Das Wir?!
Was kann bei aller Vielfalt die Grundlage eines (neuen) gesellschaftlichen Konsenses sein? Wie schaffen „wir“ den Aufbruch zu einem neuen „Wir“?
Workshop-Leitung: Shehnila Munir (Frauenorganisation Ahmadiyya Muslim Jamaat), Jens W. Leutloff (Islamwissenschaftler)
Der Weg zum Aufbruch zu einem neuen "WIR" wird ein langer und komplexer Weg sein, denn im Workshop haben wir mit den Teilnehmern über die Unterschiede zwischen den vielen muslimischen Religionsgemeinschaften gesprochen.
Wir haben feststellen müssen, dass die Gruppen der Migranten vielfältig sind. Innerhalb der Muslime gibt es bspw. über 73 Gruppierungen und es ist nicht richtig bestimmte Landsleute als "die Muslime" zu bezeichnen.
Jeder Mensch ist aufgrund seiner Migrationsgeschichte bzw. Auswanderung aus seinem Heimatland sehr einzigartig und verbindet dementsprechend das neue Land Deutschland mit individuellen Vorstellungen und Erwartungen.
Der erste Weg zur Integration ist der offene Dialog und Angebot von Plattformen, welche die Kommunikation zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen ermöglichen.
Es geht kein Weg daran vorbei mit Toleranz gezielt Vorurteile abzubauen, um eine sichere Grundlage für ein friedliches Zusammenleben in Vielfalt zu ermöglichen.
Das gemeinsame Ziel aller Bürger dieses Landes, abgesehen von Herkunft, Hautfarbe, Glauben usw. sollte die Gestaltung einer friedlichen und respektvollen Gesellschaft sein.
Lajna Imaiilah Vorstellung: https://drive.google.com/file/d/14xRVpQNaZ56CKBXzh1YhXY27srcMR_9a/view?usp=drivesdk
Präsentation von Jens Leutloff zum WS 1 finden Sie unter Vorträge.
Workshop 2 Kinderbetreuung ist Männersache?!
Welche Geschlechterrollen gibt es im Familiensystem? Wie gestaltet sich die Aufgaben- und Verantwortungsteilung innerhalb einer Familie?
Workshop-Leitung: Anika Nissen (Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt im Jobcenter Schleswig-Flensburg)
-
Der ist-Stand
Im ersten Schritt wurde eine ungleiche Verteilung der diversen Aufgaben innerhalb einer Familie zu Lasten der Frauen festgehalten. Eine noch höhere Belastung hat die Corona-Pandemie erzeugt, da nun auch noch die Kinderbetreuung und/oder Home-Schooling zu den Aufgaben dazu kamen (neben der eigenen Arbeit).
Wie soll die Situation in 5 Jahren sein (Träumen ausdrücklich erwünscht!)
Hier wurde deutlich, dass sich insbesondere in der Arbeitswelt einige Wandlungen vollziehen müssen:
-
Flexible und familienfreundliche Arbeitszeit
-
Arbeitszeitkonto
-
Alle Eltern in Teilzeit (z.B. 30/30-Modell)
-
Home-Office
-
Lebensphasenorientierte Arbeitszeit
-
Pay-Gap schließen
Aber auch im Bereich der Kinderbetreuung gibt es Ausbaufähigkeiten:
-
Flexible und bezahlbare Kinderbetreuung
-
Flächendeckende Kinderbetreuung
-
Freie Wahl bei der Betreuung der Kinder
-
Bürokratie in der Kinderbetreuung abbauen
-
Alle Elternteile nehmen „Kindkranktage“ (bislang nehmen dies überwiegend die Mütter in Anspruch)
Als weitere Punkte wurden genannt:
-
Anerkennung von alternativen Familienstrukturen
-
Aufgabenaufteilung in der Familie auf der Grundlage von Gleichberechtigung
-
Mehr Familienzeit
-
Quality-Time
Was können wir zeitnah umsetzen?
Hier wurden aus den genannten Punkten diejenigen herausgefiltert, die realistisch umsetzbar sind.
Dies sind:
-
Familienfreundliche Arbeitszeiten
-
Alle Elternteile nehmen „Kindkranktage“
-
Home-Office
-
Arbeitszeitkonto
-
Flexible Arbeitszeit
Wie können wir dazu beitragen?
In einem letzten Schritt wurden folgende Lösungsschritte benannt:
-
Umfassende Beratung
-
Checkliste
-
Aufzeigen von Rollenalternativen
-
Best-Practice-Beispiele veröffentlichen
-
Frühe Bildungsarbeit als Aufklärungsarbeit und zur Auslösung von Rollenklischees
-
Immer Bedarfe und Problemlagen ins Bewusstsein rücken
-
Vorbild sein für eine diversitätsorientierte Rollenfindung in der Gesellschaft
Fazit
Kinderbetreuung ist selbstverständlich nicht allein Männersache. Genauso wenig ist sie aber auch ausschließlich Frauensache. Es gilt hier die gleichberechtigte Aufgabenverteilung umzusetzen. Die Arbeitswelt kann und muss hier unterstützen. Ebenso ist eine umfassende Beratung von den beteiligten Organisationen notwendig.
Workshop 3 Das Ich?!
Wer bin ich? Welche Rolle nehme ich innerhalb der Gesellschaft ein?
Workshop-Leitung: Corinna Philipsen (Gleichstellungsbeauftragte im Kreis Schleswig-Flensburg), Tinka Beller (Expertin für Gender Diversity und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kappeln)
Im Workshop drei „Das Ich“ haben sich die Teilnehmenden in einer praktischen Übung in eine andere Rolle hineinversetzt. Dafür haben alle in Form einer Karteikarte eine kurze, individuelle Biographie bekommen. Informationen waren u.a. Name, Alter, Geschlecht, Schul- Berufsausbildung bzw. Studium, Ethnie, Elternhaus, Hobbys etc.
Die Moderatorin, Tinka Beller, hat den Teilnehmenden Aussagen wie z.B.
„Meine Schullaufbahn verlief bzw. verläuft ohne Probleme, ich habe den bestmöglichen Abschluss machen können“
oder
„Meine Freizeit kann ich so gestalten, wie ich es mir wünsche, z.B. mit Freunden Essen gehen oder Tanzen“
vorgelesen.
Konnte der Aussage zugestimmt werden, ist die Person einen Schritt nach vorne gegangen, stimmte es nicht, blieb sie stehen.
Hier gab es kein richtig oder falsch, sondern nur eine subjektive Wahrnehmung.
Zum Ende der Übung waren deutliche Unterschiede zu sehen: Einige waren sehr weit vorne, andere blieben kurz nach dem Startpunkt stehen.
Im Gespräch wurde hinterfragt, ob sich die Teilnehmenden in ihrer Rolle in irgendeiner Art und Weise diskriminiert gefühlt haben. Oftmals ja, weil beispielsweise das Geld knapp war.
Im Anschluss wurde von jedem / jeder Teilnehmer*in individuell berichtet, wie sie / er sich in dieser Rolle gefühlt hat.
Hier nur zwei Beispiele von den Biographien, in die die Teilnehmenden sich hineinversetzt haben:
1. Ich heiße Christian, bin 36 Jahre alt und in Deutschland geboren.
Ich bin gelernter Koch. Momentan bin ich leider arbeitslos gemeldet.
Meine Religionszugehörigkeit lautet: Christlich / Protestantisch.
2. Mein Name ist Ranjana. Ich bin 23 Jahre alt und stamme aus Indonesien.
Ich bin gelernte Altenpflegerin.
Meine Religionszugehörigkeit lautet: Islam / Muslimin.
In beiden Gruppen gab es eine sehr aktive Mitarbeit und ein positives Feedback. Der praktische Aspekt der Übung ermöglichte es, dass auch Teilnehmende mit geringeren Sprachkenntnissen problemlos folgen konnten.
Workshop 4 Gewaltfrei?!
Wie schaffen wir eine Streit-/Diskussionskultur unter Berücksichtigung eigener Emotionen? Welche Rolle spielt dabei interkulturelle Kompetenz und Diversität?
Workshop-Leitung: Christiane Schunter (Diplompädagogin, Frauenzentrum Schleswig), Kathleen Schäfer (Frauenfachberaterin, Frauenzimmer Kappeln), Ramin Saadenam (Männerberater, Christlicher Verein Kiel)
1. Was ist Gewalt, was empfinde ich als Gewalt? Sammlung mit den Teilnehmer*innen und Vorstellung der verschiedenen Formen von Gewalt
2. Was passiert, wenn es zu Konflikten kommt? Die Ärger-Kurve und der emotionale Nebel. Was unterscheidet Streit und Gewalt?
3. Wie schaffen wir eine gute Streitkultur? Möglichkeiten der Deeskalation und die „Gewaltfreie Kommunikation“
Fazit: Wenn wir Menschen uns auf der Ebene der Gefühle und Bedürfnisse begegnen können, machen wir ein gewaltfreies Miteinander möglich –denn die Ebene der Gefühle und Bedürfnisse verbindet uns Menschen, unabhängig von Geschlecht und Kultur. Dies ist ein lebenslanger Prozess, erfordert lebenslanges Lernen und die Bereitschaft miteinander im Gespräch zu bleiben.
Workshop 5 Freizeitbereit?!
Wie gehe ich mit kulturellen Verschiedenheiten in meiner Freizeit im Verein oder beim Sport um? In diesem Workshop schauen wir uns an, was jede*r Einzelne von uns zu inklusiveren Freizeitangeboten beitragen kann.
Workshop-Leitung: Lubna Kalleh (Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf), Lilith Maurer (Internationale Bildungsstätte Jugendhof Scheersberg)
Ergebnisse aus dem Workshop 5:
2 Runden – insgesamt 6 Teilnehmende – Ergebnisse:
• „Kultur“ ist einer von vielen Aspekten, der das Freizeitverhalten beeinflusst.
Menschen mit „gleichem kulturellen“ Hintergrund, können ganz unterschiedliche Bedürfnisse an die Freizeitangebote haben.
• Dennoch gibt es Unterschiede, zum Beispiel hinsichtlich der Freizeitgestaltung zwischen „den Kulturen“ und den Gender-Rollen in unterschiedlichen „Kulturen“.
• Das kann ausschließend wirken, auch wenn dies nicht beabsichtigt ist.
• „Inklusion“ bedeutet, das System zu hinterfragen und an die Bedürfnisse der Menschen anpassen
• Menschen, die Freizeitangebote gestalten, können eine inklusive Haltung annehmen und offen sein, Strukturen zu überdenken
• dazu gehören:
- Wissen über „kulturell“ bedingte Unterschiede
- Kontakt zu Brückenbauer:innen, die vermitteln können
- Bereitschaft, auch das vermeintlich Selbstverständliche zu erklären und zu hinterfragen
• Die Teilnehmenden tauschten sich über kulturelle Unterschiede im Freizeitverhalten aus lernten viele neue Punkte kennen.
• Viele der Teilnehmenden nehmen bereits eine inklusive Haltung ein und sind bereit, dazuzulernen und Angebote anzupassen. Mit dem Austausch dazu sind sie aber noch stärker in der Lage, diese Haltung auch bewusst einzunehmen und zu artikulieren.
• Manchmal hat man nicht die Möglichkeit, das System spontan zu verändern. Im Beispiel sollte im Rahmen der offenen Ganztagesschule eine kleine Sportgruppe nur für Mädchen geschaffen werden, dies scheiterte aber an der grundsätzlich vorgegebenen Mindestteilnehmendenzahl für solche Angebote.
• Hier kann lediglich über Rückmeldung und Kommunikation ein Prozess der Veränderung angestoßen werden.
Vielen Dank für die engagierte Teilnahme! Wenn Interesse an einem regelmäßigen Austausch besteht, gerne bei den Workshopleiterinnen melden.
Workshop 6 Toxische Männlichkeit?!
Was steckt hinter diesem Begriff und welche Muster für Männlichkeit werden gesellschaftlich und kulturell vermittelt? Was bedeutet dies für die Integrationsarbeit?
Workshop-Leitung: Silke Martini (Genderconsultings Hamburg)
Ergebnisse aus dem WS 6:
- Männlichkeit ist eine Konstruktion, die weltweit hegemonial konstruiert ist.
- Die Teilnehmerinnen konnten dies anhand der gelebten Rollenbilder in unterschiedlichen Kulturen an eigenen Beispielen belegen.
- Die Beispiele bezogen sich sowohl auf die öffentliche Wahrnehmung von Männern und Frauen, als auch auf das gelebte Sozialverhalten zwischen den Geschlechtern.
- Es zeigte sich, dass sich die geschlechterhierarchischen Muster kulturell (zum Teil nur marginal) unterschiedlich darstellten, und immer die gleiche Ursache in der Überhöhung von konstruierter Männlichkeit hatten.
Die toxischen Anteile dieses Musters wurden sichtbar und es bestand Einigkeit darüber, dass die Auseinandersetzung mit "Gender" - dem sozialen Geschlecht - notwendiger Bestandteil von Integrationskursen sein sollte.
Vorstellung des Projektes "Von Mann zu Mann"
In Kooperation von Christlichem Verein Kiel, der Integrationsbeauftragten der Stadt Norderstedt sowie der KITZ-Stelle des Kreises Schleswig-Flensburg wurde das Projekt „Von Mann zu Mann“ entwickelt.
Das Land SH fördert das Projekt im Rahmen der Förderrichtlinie lokale Maßnahmen für Teilhabe und Zusammenhalt, kurz MaTZ.
Das interkulturelle und gendersensible Gruppenangebot für Männer bietet Raum für Gespräche über Familie, Männlichkeit und Vielfalt.
Die Austausche erfolgen in wertschätzender Art und Weise mit dem Ziel, Gemeinsamkeiten und Unterschiede festzustellen. Gleichzeitig können erworbene Deutsch-Kenntnisse praktisch angewendet werden. Das Angebot erfolgt auf Deutsch mit mehrsprachiger Unterstützung. Dieser Ansatz ermöglicht es über Werte- und Normen sowie Rollenbilder im „Herkunftsland“ sowie der Aufnahmegesellschaft zu sprechen, sie zu reflektieren und gemeinsam Rollenbilder zu erarbeiten, die in einer pluralen Gesellschaft der individuellen Lebens- und Familiensituation besser entsprechen.
Dadurch werden Zugangsbarrieren abgebaut und Zusammenhalt gefördert sowie auf persönlicher Ebene die Selbstwirksamkeit und Handlungskompetenz gestärkt.
Mehr Infos zu „Von Mann zu Mann“ sind unter MATZ Projekte 2021 zu finden:
https://www.schleswig-flensburg.de/Aktuelle-Projekte-current-projects/
Wir bedanken uns bei allen mitwirkenden Akteuren für deren Vorbereitung, Ideen, Impulse etc. Der Genderfachtag ist aufgrund der Vielfalt diverser Meinungen und vor allem aktiver Beteiligung der Migrant*innen so erfolgreich geworden. 2022 werden wir weiterhin das Thema aufgreifen. In welcher Form und in welchem Umfang werden Sie zeitnah erfahren.
Hier noch paar Einblicke in den Fachtag: