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Warum sollte bei Kinderwunsch gegen Windpocken geimpft werden?

Das sogenannte fetale Varizellensyndrom ist eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation bei einer Infektion der Mutter mit Windpocken (Varizellen) während der Schwangerschaft. Die Folge sind Fehlbildungen des Kindes. Die Fehlbildungen und Komplikationen sind sehr variabel, können verschiedene Organe betreffen und auch zu Fehlgeburten führen. Ein Risiko besteht insbesondere im ersten und zweiten Drittel der Schwangerschaft.

Ein weiteres Risiko besteht im Falle einer Varizellen-Erkrankung der Mutter kurz vor oder nach der Geburt. Die Übertragung der Infektion auf das Kind kann hier zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung führen.

Frauen im gebärfähigen Alter, die über keine Immunität verfügen, sollten zweimal gegen Varizellen geimpft werden. Im Falle einer ungeklärten Immunitätslage ist eine Antikörperbestimmung notwendig. Eine ungeklärte Immunitätslage ist dann gegeben, wenn bisher keine sichere Infektion mit Windpocken stattgefunden hat und keine oder nur eine dokumentierte Impfung vorliegt.

Nach einer Impfung mit einem Lebendimpfstoff wird aufgrund theoretischer Überlegungen sicherheitshalber dazu geraten, erst nach einem Monat schwanger zu werden. Wird eine Frau jedoch direkt nach der Impfung schwanger oder wird sie während einer noch nicht bekannten Schwangerschaft geimpft, so hatte dies in den bisher beobachteten Fällen keinen schädlichen Einfluss auf das Kind. Eine versehentliche Impfung mit einem Lebendimpfstoff in oder kurz vor einer Schwangerschaft stellt nach nationalen und internationalen Empfehlungen keine Indikation zum Schwangerschaftsabbruch dar.

Die Impfung kann als reine Windpockenimpfung, aber auch mit einem Kombinationsimpfstoff (Masern, Mumps, Röteln und Windpocken) erfolgen.

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