Woche der seelischen Gesundheit 2024
Am 10.10.2024 ist der internationale Tag der seelischen Gesundheit. Seit 2010 ruft das „Aktionsbündnis Seelische Gesundheit“ rund um den 10. Oktober zur Woche der seelischen Gesundheit auf.
Warum ist das aber so wichtig? Seelische (psychische) Erkrankungen sind oft noch ein Tabuthema. Dabei gehören sie in Deutschland zu den drei häufigsten Erkrankungen laut Statistischem Bundesamt – Tendenz steigend. Fast jeder zweite Mensch erkrankt irgendwann im Laufe seines Lebens an einer psychischen Erkrankung und viele kennen Betroffene in ihrem Umfeld. Zu den häufigsten psychischen Erkrankungen gehören: Depressionen, Angststörungen, Suchterkrankungen.
Die diesjährige Aktionswoche vom 10.10.2024 bis zum 20.10.2024 hat das Motto „Hand in Hand für seelische Gesundheit am Arbeitsplatz“. Die Zahlen sprechen bei diesem Motto für sich. Wer sich an seinem Arbeitsplatz wohl fühlt, hat rund neun krankheitsbedingte Fehltage im Jahr, wer sich jedoch unwohl fühlt, ist an ca. 19,6 Tagen im Jahr krank. Rund 15% aller Fehltage gehen auf psychische Störungen zurück. Durchschnittlich fehlen Angestellte aus diesem Grund 36 Tage im Jahr aufgrund psychischer Erkrankungen, dreimal so lange als bei anderen Erkrankungen.
Die Bedingungen für Arbeitnehmer*innen werden immer herausfordernder. Durch neue Technologien, die stetig weiterentwickelt werden, wird von Arbeitnehmer*innen eine hohe Anpassungsfähigkeit erwartet. Die ständige Erreichbarkeit verstärkt die Problematik. Der Druck ist für viele Menschen sehr hoch. Durch ansteigende Lebenshaltungskosten nimmt bei vielen die Arbeit einen sehr hohen Stellenwert ein. Die Arbeit und das Privatleben verschwimmen. Daher haben Arbeitgeber*innen eine große Verantwortung. Die Aktionswoche seelische Gesundheit möchte auf diese Problematik aufmerksam machen und sowohl Betriebe als auch Beschäftigte für psychische Erkrankungen sensibilisieren. Gemeinsam mit vielen Akteuren soll Verständnis für das Thema geschaffen werden.
Dabei sollen wichtige Fragen in den Fokus gerückt werden:
- Wie schaffen wir es im Arbeitsalltag trotz Dauerstress und Personalmangel gesund zu bleiben?
- Wie können Betroffene besser integriert werden?
- Wie können wir der Stigmatisierung offen entgegenwirken?
Auf der Internetseite des Aktionsbündnisses finden sich viele Veranstaltungen (online und Präsenz) zum obigen Motto.
Auch bei uns im Kreis Schleswig-Flensburg finden Betroffene und Angehörige Hilfe bei psychischen und/oder Suchterkrankungen. Der sozialpsychiatrische Dienst berät Betroffene und Angehörige in allen Fragen, die sich aus den psychischen und/oder Suchterkrankung ergeben. Diese Beratung ist kostenlos, freiwillig und vertraulich.
Die Angebote des sozialpsychiatrischen Dienstes:
- Hilfe in Krisensituationen (nach PsychHG)
- Ambulante Beratung und Vermittlung in weiterführenden Hilfen für Menschen mit psychischen- und/oder Suchterkrankungen
- Familien- / Angehörigenberatung
- Präventionsarbeit
Mit dem Projekt „Verrückt? Na und?“ besucht der Fachdienst Gesundheit außerdem Schulklassen und Berufsschulklassen, um möglichst früh über psychische Erkrankungen aufzuklären und Menschen vor dem Eintritt in die Arbeitswelt zu stärken. Schulen, die sich darüber informieren wollen oder Interesse haben, dies an ihrer Schule durchzuführen, können sich gerne bei Ellen Ahrendt (Fachkraft Prävention & Gesundheitsförderung) melden unter ellen.ahrendt@schleswig-flensburg.de oder 04621 810-71.