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Grippeimpfung bei Erwachsenen

Die "echte" Grippe (Influenza) ist keine einfache Erkältung, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung. Die Stärke der Grippewellen schwankt von Jahr zu Jahr erheblich. Die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) des RKI schätzt pro Jahr zwischen einer und sieben Millionen durch die Grippe bedingte Arztbesuche. Bei einer schweren Grippewelle wurden rund 30.000 Krankenhauseinweisungen und 20.000 Todesfälle geschätzt, während in milden Saisons nur rund 3.000 Krankenhauseinweisungen geschätzt werden und eine Grippe-assoziierte Übersterblichkeit nicht nachzuweisen ist.

Die Grippeimpfung ist die beste Möglichkeit, sich und andere gegen Grippe zu schützen. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Grippeimpfung besonders denjenigen Personengruppen, die ein hohes Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben.

Die Grippeimpfung ist für jeden möglich. Insbesondere chronisch Kranke, Menschen ab 60 Jahre sowie Schwangere sollten sich impfen lassen, da bei diesen Bevölkerungsgruppen ein erhöhtes Risiko besteht, dass die Erkrankung schwerwiegende Folgen hat. Für medizinisches Personal gilt die Impfempfehlung gleichermaßen, da durch die Vielzahl enger Patientenkontakte grundsätzlich eine erhöhte Ansteckungsgefahr besteht. Zudem besteht das Risiko, dass sie die Grippeviren an ihre Patientinnen und Patienten weiter übertragen – eventuell sogar ohne dass es bemerkt wird. Auch für Menschen, die in Bereichen mit häufigem Publikumsverkehr arbeiten oder Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt Lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen gefährden können, wird die Impfung empfohlen.

Die Impfung gegen Grippe sollte jedes Jahr, vorzugsweise ab Oktober bis Mitte Dezember, durchgeführt werden. Auch eine spätere Impfung zu Beginn des Jahres ist meist noch sinnvoll. Insbesondere, wenn die Grippewelle noch nicht eingesetzt oder gerade erst begonnen hat. Nach der Impfung dauert es ca. 10 bis 14 Tage, bis der Körper einen ausreichenden Schutz vor einer Ansteckung aufgebaut hat. Die verwendeten Impfstoffe sind effektiv und gut verträglich.

Die Impfung ist während der Grippesaison auch im Gesundheitsamt möglich. Vereinbaren Sie dazu gerne einen Termin über unsere Impfsprechstunde (Link auf dieser Seite).

Bitte beachten Sie auch:  Wer ausschließlich eine Grippeschutzimpfung wünscht, kann diese ab dem 5. November samstags von 10:30 Uhr bis 19:30 Uhr an jeder der 15 Impfstellen im Land auch ohne Termin erhalten (solange der Vorrat reicht!). Wer einen Termin für eine Corona-Schutzimpfung gebucht hat, kann am gleichen Termin auch die Impfung gegen Grippe erhalten.

Für die Grippeschutzimpfung ist die Versichertenkarte zwingend erforderlich.

Grippe, grippaler Infekt oder Erkältung?

„Mich hat es erwischt! Grippe – trotz Impfung!"

Ja, das ist möglich. Vielleicht liegt aber auch nur eine Verwechslung vor und der Arzt hat einen „grippalen Infekt“ festgestellt. Denn viele Mediziner, aber auch Laien, sprechen von einem grippalen Infekt, wenn Sie eine Erkältung meinen. Dass die Krankheitsbilder oft verwechselt werden, ist wenig verwunderlich. Die „echte“ Grippe – von Fachleuten auch Influenza genannt – ist jedoch etwas Anderes.

Der Unterschied liegt zunächst einmal im Erreger. Während die Grippe durch eine bestimmte Art von Viren ausgelöst wird, nämlich durch die sogenannten Influenza- oder Grippe-Viren, können hinter einer Erkältung eine Vielzahl verschiedener Erreger stecken. Auch hier handelt es sich in der Regel um Viren.

Die „echte" Grippe beginnt meist plötzlich. Eben noch fühlte man sich gesund, auf einmal verspürt man deutliche Kopf- und Gliederschmerzen und bekommt (hohes) Fieber, auch Husten und Halsschmerzen. Ungefähr ein Drittel erkrankt nach einer Ansteckung zwar nicht, kann aber dennoch andere mit Grippe anstecken.

Während sich bei einer Erkältung meist nach wenigen Tagen eine deutliche Besserung einstellt und Symptome wieder verschwinden, kann die Grippe langwieriger verlaufen und die Betroffenen können auch 5 bis 7 Tage im Bett liegen – in seltenen Fällen auch länger.

Welche Komplikationen können auftreten?

Komplikationen können bei allen grippekranken Personen auftreten. Die Auswirkungen der Komplikationen hängen stark vom allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab. Schwere, lebensgefährliche Erkrankungsverläufe bis hin zum Tod betreffen vorwiegend ältere Menschen über 60 Jahre, Säuglinge und Kleinkinder. Darüber hinaus tragen Schwangere, Patienten mit Vorerkrankungen der Atemwege, der Nieren oder des Herzens sowie immungeschwächte Menschen ein besonderes Risiko.

Das Virus greift v.a. die Atemwege an, kann aber auch das Gehirn und Herz oder auch andere Organe beeinträchtigen. Die geschädigte Atemwegsschleimhaut ist ein idealer Nährboden für Bakterien, die nun ungehindert eindringen können. Daher sind zusätzlich bakterielle Infektionen (Super- bzw. Sekundärinfektionen) möglich, die häufig sehr viel schwerer verlaufen als die eigentliche Influenza.

Wie wird die Grippe übertragen?

Grippeviren werden auf zwei Wegen von Mensch zu Mensch übertragen: über Tröpfchen- und Schmierinfektion.

Beim Husten oder Niesen gelangen kleinste Tropfen in die Luft und auf umgebende Flächen. Diese werden eingeatmet oder können über die Hände weitergegeben und durch unbewusstes Berühren des Mundes beziehungsweise anderer Schleimhäute aufgenommen werden. Auf Oberflächen überlebt das Virus allerdings in der Regel nicht sehr lange. Außer wenn es sehr kalt und feucht ist – bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt gegebenenfalls mehrere Wochen.

Ergänzend zur Impfung kann das Ansteckungsrisiko durch einige einfache hygienische Maßnahmen, wie regelmäßiges Händewaschen sowie Husten und Niesen in die Armbeuge oder in ein Einmaltaschentuch, verringert werden. Zudem sollten an Grippe Erkrankte engen Kontakt zu gefährdeten Personen möglichst meiden.

Warum sollte man sich jedes Jahr wieder gegen Grippe impfen lassen?

Grippeviren können sich leicht verändern, deshalb ist eine jährliche Anpassung des Impfstoffes an die jeweils aktuell zirkulierenden Viren und entsprechend eine jährliche Impfung notwendig. Die Impfstoffe bieten nur für die jeweils aktuelle Saison den bestmöglichen Schutz.

Zudem lässt der Impfschutz nach, je länger die Impfung zurückliegt, so dass viele Geimpfte nach Ablauf eines Jahres wahrscheinlich nicht mehr ausreichend geschützt sind. Und: Wer eine Grippe hatte, weiß oft nicht, welcher Influenza-Typ beziehungsweise welche Virusvariante hierfür verantwortlich war.

Die Impfung schützt gegen die vier Grippevirus-Varianten, von denen erwartet wird, dass sie am stärksten verbreitet sein werden. Daher sollten sich alle Personen, für die eine saisonale Grippeimpfung empfohlen wird, mit dem Grippeimpfstoff für die aktuelle Saison impfen lassen.

Wie gut schützt die Impfung vor einer Erkrankung?

Kein Impfstoff bietet einen hundertprozentig zuverlässigen Schutz. Die Schutzwirkung der Grippeimpfung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es ist möglich, dass die in der folgenden Saison hauptsächlich auftretenden Grippeviren nicht gut mit den im Impfstoff enthaltenden Virusstämmen übereinstimmen.

Bei einer sehr guten Übereinstimmung der zirkulierenden Grippeviren mit dem Impfstoff wurde bei jungen Erwachsenen eine Schutzwirkung bis zu 80 Prozent beobachtet. Ältere Menschen haben oft eine eingeschränkte Immunantwort, so dass die Impfung bei ihnen weniger zuverlässig wirkt. Bei älteren Erwachsenen liegt die mittlere Wirksamkeit bei 41 Prozent.

Dies bedeutet: Wenn im Laufe einer Grippesaison von 100 ungeimpften älteren Erwachsenen 10 an Grippe erkranken, so erkranken von 100 geimpften älteren Erwachsenen statt 10 nur etwa 6.

Auch Grunderkrankungen, die mit einer Schwächung des Immunsystems einhergehen, sowie die Einnahme bestimmter Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken, können die Schutzwirkung der Impfung vermindern.

Letztlich profitieren Geimpfte selbst bei einer schwachen Schutzwirkung der Grippeimpfung. Beispielsweise kann trotz eines nur mäßigen Schutzes gegen Grippe insgesamt dennoch ein guter Schutz gegen einen schweren Verlauf der Erkrankung bestehen, die ansonsten eine Krankenhausbehandlung erfordern würde. In zahlreichen Studien wurde gezeigt, dass eine Grippeerkrankung bei geimpften Personen milder, also mit weniger Komplikationen verläuft als bei Ungeimpften.

Die Grippeimpfung schützt nur vor Grippeviren und nicht generell vor anderen Erkältungskrankheiten oder COVID-19.

Gibt es spezielle Impfstoffe für Kinder, Senioren oder bei Allergien?

Für Kinder und Jugendliche im Alter von 2 bis einschließlich 17 Jahren steht ein Impfstoff zur Verfügung, der als Nasenspray verabreicht wird. Er richtet sich gegen die gleichen Grippeviren wie die anderen Impfstoffe in dieser Grippesaison. In Deutschland wird Kindern grundsätzlich nur dann die Grippeimpfung empfohlen, wenn sie durch eine Grundkrankheit ein erhöhtes Risiko haben, Komplikationen zu erleiden. Weil es sich um einen Lebendimpfstoff handelt, ist auch der enge Kontakt zu immungeschwächten Personen in den ersten 1 bis 2 Wochen nach der Impfung soweit wie möglich zu vermeiden, die Gefahr einer Virus-Übertragung auf immungeschwächte Personen besteht. Bei einigen Grundkrankheiten, wie zum Beispiel schwerem Asthma, kann der Lebendimpfstoff jedoch nicht eingesetzt werden.

In ihrer Wirkung verstärkte Hochdosis-Impfstoffe sollen bei älteren Menschen einen besseren Schutz gewährleisten. Diese Impfstoffe haben im Vergleich zu Standard-Impfstoffen gegen Grippe eine leicht, aber signifikant bessere Wirksamkeit bei Senioren. Die STIKO empfiehlt deshalb für Personen ab 60 Jahren eine Grippeimpfung mit einem Hochdosis-Impfstoff. Zu beachten ist, dass bei Impfstoffen mit einem Wirkverstärker oder bei Hochdosis-Impfstoffen vermehrt Reaktionen an der Einstichstelle (Schmerz, Rötung, Schwellung) auftreten können, die jedoch in der Regel nach wenigen Tagen wieder abklingen.

Schwere Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen sind bei allen Impfstoffen sehr selten. Bei einer schweren Allergie gegen Hühnereiweiß, die sehr selten vorkommt, darf jedoch nicht mit allen Grippeimpfstoffen geimpft werden. Es steht ein hühnereiweißfreier Grippeimpfstoff zur Verfügung, der für Allergiker (ab einem Lebensalter von 2 Jahren) geeignet ist.

Kann die Impfung auch eine Erkrankung auslösen?

Die Grippeimpfung mit inaktiviertem Impfstoff (Totimpfstoff) enthält keine vermehrungsfähigen Viren und kann daher keine Grippeerkrankung hervorrufen.

Die Beschwerden, die nach der Impfung entstehen, hängen mit zwei Umständen zusammen:

Zum einen wird in der Erkältungssaison geimpft, sodass es passieren kann, dass Geimpfte zufällig zeitgleich eine Erkältung bekommen und die Impfung dafür verantwortlich machen.

Zum anderen können nach der Impfung Allgemeinsymptome wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Muskelschmerzen auftreten. Hierbei handelt es sich um unspezifische Impfreaktionen, die in der Regel nach wenigen Tagen wieder abklingen.

Der Lebendimpfstoff für Kinder und Jugendliche, der in die Nase gesprüht wird, bringt ein sehr geringes Übertragungsrisiko von Impfviren auf stark immungeschwächte Personen mit sich. Für Erwachsene ist ein solcher nasaler Lebendimpfstoff bisher nicht zugelassen.

Werden die Kosten der Impfung von der Krankenkasse übernommen?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten der Grippeimpfung für alle Versicherten, für die sie empfohlen ist. Für privat Krankenversicherte gelten ähnliche Kostenübernahmeregelungen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grippeimpfung nur für bestimmte Personengruppen, weil die Grippe bei gesunden Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen unter 60 Jahren in der Regel nicht mit einem erhöhten Risiko für schwere Krankheitsverläufe einhergeht.

Das heißt aber nicht, dass die STIKO davon abrät. In Einzelfällen kann die Impfung einer (gesunden) Person (unter 60) dennoch sinnvoll sein – wenn man zum Beispiel selbst viel Kontakt zu anderen Menschen hat oder gefährdete Personen im nahen Umfeld anstecken könnte.

Bei Bedarf sollte geklärt werden, ob die Krankenkasse die Kosten übernimmt. Auch viele Arbeitgeber bieten ihren Angestellten die Grippeimpfung an, um Erkrankungen und dem damit verbundenen Arbeitsausfall vorzubeugen.

Die Grippeimpfungen im Fachdienst Gesundheit oder im Rahmen von Impfaktionen sind kostenlos.

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