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Affenpocken -Mpox

Mpox (früher „Affenpocken“) werden durch das Affenpockenvirus (auch Monkeypox virus, MPXV) verursacht. Das Virus ist in West- und Zentralafrika bei Nagetieren verbreitet, 1970 wurde erstmals eine Infektion beim Menschen nachgewiesen. Menschen oder Affen sind eigentlich sogenannte „Fehlwirte“.  Eine Erkrankung verläuft bei den meisten Menschen mild und heilt in der Regel von alleine ab. Es können aber auch schwere Verläufe auftreten, insbesondere bei Kindern oder Personen mit geschwächtem Immunsystem. Seit Mai 2022 werden Mpox auch außerhalb von Afrika und ohne Reiseanamnese beobachtet. In Deutschland wurden bislang keine Todesfälle registriert.

Ausführliche Informationen zur Erkrankung und zur Impfung finden Sie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und dem Robert-Koch-Institut (RKI) über die Links auf dieser Seite.

Hinweis für Ärztinnen und Ärzte: Das RKI stellt eine interaktive Orientierungshilfe für die Verdachtsabklärung und Maßnahmen bei Mpox / Affenpocken zur Verfügung:

Interaktives Flowchart Mpox (RKI)

Welche Symptome treten bei einer Erkrankung auf?

Zu Beginn einer Erkrankung können allgemeine Symptome wie Fieber-, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten auftreten. Es entwickeln sich dann teilweise sehr schmerzhafte Hautveränderungen in Form von Flecken und Pusteln, die mit der Zeit verkrusten und abfallen. Die Hautveränderungen können überall auftreten, am häufigsten aber am Ort der ursprünglichen Infektion. Die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten der Symptome kann bis zu 21 Tagen dauern.

Selten treten komplizierte Verläufe mit Bildung von schmerzhaften Geschwüren sowie Abszessbildung durch bakterielle Superinfektionen auf. Auch Fälle mit einer Hirnentzündung sind vorgekommen. Vor allem bei sehr jungen und / oder immungeschwächten Patienten sind schwere und teilweise auch tödliche Verläufe beschrieben.

Wie wird das Virus übertragen?

Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch bei engem Körperkontakt durch direkten Hautkontakt mit dem Bläscheninhalt oder dem Schorf der Hautveränderungen von infizierten Personen. Das kann insbesondere bei sexuellen Kontakten, aber auch bei allen anderen Haut-zu-Haut-Kontakten passieren. Die Übertragung über Kleidung, Handtücher, Bettwäsche oder Gegenstände ist eher unwahrscheinlich. Theoretisch ist eine Übertragung auch wie bei Erkältungskrankheiten durch Tröpfcheninfektion bei direktem und engen Kontakt möglich, bisher aber noch nicht zweifelsfrei belegt.

In Ländern, in denen die Erkrankung weit verbreitet ist, kann die Ansteckung auch durch Kontakt zu Tieren möglich sein.

Wie lange ist jemand ansteckend?

Mit Beginn der ersten Symptome kann die Infektion übertragen werden. Eine Ansteckungsmöglichkeit besteht, solange Symptome bestehen, in der Regel bis zum Abfallen der Krusten (meist zwei bis vier Wochen).

Wie wird die Krankheit diagnostiziert?

Die möglichen Hautveränderungen können auch bei anderen Krankheiten auftreten. Ein sicherer Nachweis bzw. Ausschluss ist durch einen Abstrich möglich, der im Labor auf Virus-DNA untersucht wird (PCR).

Bei Anzeichen einer Erkrankung mit Mpox, sollte enger Kontakt zu anderen Personen vermieden werden und so schnell wie möglich eine ärztliche Abklärung erfolgen. Vor dem Aufsuchen der Arztpraxis sollte das Praxisteam vorab telefonisch oder, falls dies nicht möglich ist, sofort bei Eintreffen über den Verdacht auf Mpox informiert werden.

Wie wird die Krankheit behandelt?

Bei einer Erkrankung mit Mpox können nur die Symptome behandelt werden, z.B. durch Schmerzmittel oder Fiebersenkung. Die Krankheit verläuft bei Erwachsenen meist milde und heilt nach 14 bis 21 Tagen von alleine aus. Im Bereich der Hautveränderungen kann es zur Narbenbildung kommen.

Was gilt für Kontaktpersonen?

Wer engen Kontakt zu einer mit Mpox infizierten Person hatte (z.B. Haushaltsmitglieder oder sexuelle Kontakte), sollte sich an das zuständige Gesundheitsamt wenden. Der enge Kontakt zu weiteren Personen sollte vermieden werden, insbesondere sexuelle Kontakte und Kontakte zu immungeschwächten Personen und kleinen Kindern. Eventuell ist eine Impfung als sogenannte postexpositionelle Prophylaxe sinnvoll.

Kontaktpersonen mit einem geringen oder sehr geringen Risiko für eine Ansteckung sollten sich über 21 Tage nach dem letzten Kontakt selbst zu beobachten. Im Falle des Auftretens von Symptomen, die auf Mpox hindeuten könnten, wird eine sofortige ärztliche Abklärung empfohlen.

Wer sollte geimpft werden?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Mpox für folgende Personengruppen:

  • Männern ab 18 Jahren, die Sex mit Männern haben (MSM) und dabei häufig die Partner wechseln,
  • für Kontaktpersonen ab 18 Jahren, die engen körperlichen Kontakt mit Infizierten hatten (sog. Postexpositionsprophylaxe / PEP),
  • Personal in Speziallaboratorien, das gezielte Tätigkeiten mit infektiösen Laborproben, die Orthopockenmaterial enthalten, ausübt und nach individueller Risikobewertung durch den Sicherheitsbeauftragten als infektionsgefährdet eingestuft wird,
  • für Personal in Laboratorien mit ungeschütztem Kontakt zu Laborproben, die nichtinaktiviertes Mpox-/Affenpockenmaterial enthalten (sog. Postexpositionsprophylaxe / PEP).

Wo kann man geimpft werden?

Seit 01.08.2023 ist die Impfung gegen Affen- bzw. Orthopocken eine Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen. Es besteht daher grundsätzlich die Möglichkeit sich bei Ihrer Hausärztin bzw. Ihrem Hausarzt impfen zulassen. Weiterhin wird die Impfung in den Ambulanzen des UKSH in Kiel und Lübeck sowie an der HIV-Ambulanz des Städtischen Krankenhauses in Kiel angeboten.

Infektionsambulanz UKSH Lübeck:

Tel: 0451-500 44195 (Terminvereinbarung)

E-Mail: sekretariat.infektiologie@uksh.de (nur für Rückfragen)

HIV-Ambulanz UKSH Kiel:

Tel: 0431-500 22287

E-Mail: Birgit.Mathes@uksh.de

HIV-Ambulanz Städtisches Krankenhaus Kiel:

Tel: 0431-1697 4666

E-Mail: pneumologie@krankenhaus-kiel.de

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