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Vibrionen: Vibrio vulnificus und andere Vibrionen in Nord- und Ostesee

Vibrionen sind natürlicherweise in Meeren weltweit verbreitet, in der Regel in niedrigen Konzentrationen. Gewässer mit einem relativ niedrigen Salzgehalt - wie Brackwasser – und Wassertemperaturen über 20° C begünstigen die Vermehrung. Von einem Vorkommen aktiver Vibrionen ist daher insbesondere in warmen Sommern an den Küsten der Nord- und Ostsee auszugehen. Gerade die Ostsee mit ihrem geringen Salzgehalt und ihren flachen Stränden, an denen sich das Wasser in der Uferzone schnell erwärmt, bietet günstige Bedingungen. In seltenen Fällen besteht die Gefahr gesundheitlicher Beschwerden bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, wenn Meerwasser in offene Wunden eindringt.

Ein generelles Badeverbot ist in Nord- und Ostsee nicht angezeigt, da es sich nicht um eine Gefährdung der Allgemeinbevölkerung handelt.

Infektionsrisiko

Infektionen sind selten, kommen aber weltweit vor. Von einem Vibrionen-Vorkommen im Meerwasser ist grundsätzlich immer auszugehen. Vibrio vulnificus gehört zu den Nicht-Cholera-Vibrionen. Diese Bakterien können bei bestimmten Personengruppen Wundinfektionen hervorrufen, die zu schweren Komplikationen wie einer Sepsis (Blutvergiftung) führen können. Gefährdet sind:

  • immunsupprimierte Personen,
  • ältere Personen, deren Immunsystem beeinträchtigt ist,
  • Personen mit Krebserkrankungen / Chemotherapien,
  • Personen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Leber- oder schweren Herzerkrankungen.

Voraussetzung für eine solche Infektion sind offene, nicht heilende Wunden mit Kontakt zu Meerwasser, z. B. durch Waten in der Uferzone oder Baden.

Schwangerschaft und junges Lebensalter sind kein Risikofaktor, gehen also nicht mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko einher.

Maßnahmen

In seltenen Fällen können bei Menschen mit abwehrschwächenden Grunderkrankungen Infektionen ausgelöst werden. Gefährdete Personen mit offenen Wunden sollten daher das Baden oder Waten in Meerwasser unterlassen.

In warmen Sommermonaten sollte bei verdächtigen Krankheitsbildern an die Möglichkeit einer Vibrionen-Infektion gedacht werden. Im Verdachtsfall sollte sofort ein Arzt konsultiert werden, da bei begründetem Verdacht wegen des raschen und schweren Krankheitsverlaufes eine frühestmögliche Behandlung zum Beispiel mit Antibiotika erfolgen sollte.

Untersuchung des Badewassers

Es kann kein einheitlicher Untersuchungsparameter oder Maßnahmenwert festgelegt werden, da nicht nur verschiedene Umweltfaktoren, sondern auch die individuelle Konstitution eine wichtige Rolle bei der Entstehung einer Infektion spielt. Aus einzelnen Vibrionen-Nachweisen im Wasser lassen sich für die Allgemeinheit keine Konsequenzen ableiten.

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