Gesundheits- und Brandschutzausschuss beschließt Förderung für Lichtblick Flensburg e.V. - Stärkung der Suizidprävention im Kreisgebiet
In der Sitzung des Gesundheits- und Brandschutzausschusses am 21. Mai stellte Soeren Hauke, Geschäftsführer des Vereins Lichtblick Flensburg e.V., die Arbeit und die Angebote des Vereins zur Suizidprävention und Krisenintervention vor. Der Ausschuss sprach sich daraufhin einstimmig für eine Förderung in Höhe von 5.000 Euro im Jahr 2025 aus – trotz der angespannten Haushaltslage.
In seiner Präsentation betonte Herr Hauke eindrücklich, dass Suizid noch immer ein Tabuthema ist – mit weitreichenden Folgen: Betroffene trauen sich oft nicht, über ihre Not zu sprechen, und Warnsignale werden übersehen. Lichtblick Flensburg e.V. arbeitet deshalb aktiv daran, Suizidalität zu enttabuisieren, aufzuklären und konkrete Hilfe anzubieten.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Alle 52 Minuten nimmt sich in Deutschland ein Mensch das Leben – 2023 waren es bundesweit 10.304 Menschen. In Schleswig-Holstein lag die Suizidrate bei 14,1 pro 100.000 Einwohner und damit über dem Bundesdurchschnitt (12,16). Besonders betroffen ist der Kreis Schleswig-Flensburg mit 48 Suiziden im Jahr 2023 – nahezu doppelt so viele wie im Vorjahr.
Lichtblick Flensburg e.V. bietet ein umfassendes und niedrigschwelliges Beratungsangebot für Menschen in Lebenskrisen ab 10 Jahren. Die Gespräche sind kostenlos, zeitnah verfügbar und unbürokratisch. Allein im Jahr 2024 wurden bereits über 3.400 Einzelgespräche geführt – mit deutlich steigender Tendenz in den vergangenen Jahren. Aus dem Kreisgebiet nahmen im vergangenen Jahr 92 Menschen das Angebot in Anspruch, was einem Anteil von ca. 18 % entspricht.
Neben individueller Beratung engagiert sich der Verein intensiv in der Präventionsarbeit, etwa mit Programmen an Schulen und Fortbildungsangeboten für Fachkräfte. Ergänzt wird dies durch spezialisierte Trauerangebote für Hinterbliebene nach Suizid und Schulungen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren.
Der Fachdienst Gesundheit bewertet das Angebot von Lichtblick Flensburg e.V. als wertvolle und notwendige Ergänzung zu bestehenden Strukturen wie dem Sozialpsychiatrischen Dienst, dem Krisendienst e.V. oder der Psychologischen Beratungsstelle für Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund.
Die Förderung in Höhe von 5.000 Euro für das Jahr 2025 ist ein klares Signal für die Anerkennung und Unterstützung dieser wichtigen Arbeit. Ausschussvorsitzender Tim Bugislaus betonte: „Die wertvolle Arbeit des Vereins hilft Menschen in Lebenskrisen und entlastet gleichzeitig die Kreisressourcen.“ Eine Entscheidung über eine mögliche Weiterförderung im Jahr 2026 wird im Rahmen der Haushaltsberatungen im November getroffen.
Kontakt:
Lichtblick Flensburg e.V.
Norderstraße 31
24939 Flensburg
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