Digitale Assistenzsysteme für die Pflege: Projekt zur Alltagsunterstützung in der Smarten Grenzregion vorgestellt
Im Arbeits- und Sozialausschuss wurde am 14. Mai 2025 das Projekt „Alltagsunterstützende Assistenzlösung – Seniorensensorik“ präsentiert. Ziel des innovativen Vorhabens ist es, dem demografisch bedingten Fachkräftemangel in der Pflege zu begegnen und die Selbstständigkeit älterer sowie beeinträchtigter Menschen zu fördern.
Das Projekt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz zur Entlastung professioneller Pflegekräfte in stationären Einrichtungen sowie im ambulanten Bereich. Durch den gezielten Einsatz sensorischer Assistenzsysteme sollen frühzeitige Notfallerkennung, die Reduktion von Rettungseinsätzen sowie die Vermeidung stationärer Aufnahmen erreicht werden. Insbesondere Menschen mit geringem Unterstützungsbedarf sollen durch technische Unterstützung länger selbstbestimmt in ihrer häuslichen Umgebung leben können.
Bereits seit einigen Monaten steht das Projektteam in engem Austausch mit regionalen Anbietern digitaler Assistenztechnologien. Gespräche zur praktischen Umsetzung und zur Förderung im Rahmen des Projektes „Smarte Grenzregion“ laufen derzeit. Ein entsprechender Förderantrag über insgesamt 300.000 Euro wurde eingereicht und während der Sitzung des Arbeits- und Sozialausschusses bewilligt. Die Mittel sollen gestaffelt über drei Jahre eingesetzt werden.
Kerninhalte des Projekts
Zentrale Bestandteile des Projekts sind die Anschaffung einer mobilen Musterwohnung, die als Demonstration für digitale Assistenzsysteme im Kreisgebiet dient, sowie die Ausstattung ausgewählter kommunaler Seniorenwohnungen, in denen die Systeme getestet werden. Ziel ist es, die Bekanntheit dieser Hilfsmittel zu steigern und Erkenntnisse zur Wirksamkeit der Technologien zu gewinnen – etwa durch die Analyse von Alarmierungszeiten bei Notfällen, der Reduzierung von Rettungsdiensteinsätzen durch Fernzugriffe auf Haushaltsgeräte oder der Vermeidung langfristiger gesundheitlicher Folgen durch spätes Eingreifen. Ergänzt wird das Projekt durch den Aufbau einer digitalen Informationsplattform, die regionale Akteure informiert und vernetzt, sowie durch Pflegemessen, die das Thema digitale Pflegehilfen stärker in die öffentliche Wahrnehmung rücken soll.
Am 17. Januar 2025 wurden mit dem Projektteam die konkreten Planungen für 2025 und 2026 abgestimmt. Mit der Projektleitung Nadine Tams-Detlefsen und Markus Brüggemann als neuem Projektkoordinator der Smarten Grenzregion nimmt das Vorhaben jetzt Fahrt auf.
Nächste Meilensteine
Zu den nächsten Meilensteinen zählen die Gewinnung geeigneter Pilotgemeinden im Kreis Schleswig-Flensburg sowie die Ausschreibung und Anschaffung sowohl der mobilen Pflegewohnung als auch der Ausstattung der Musterwohnungen. Mit der Mobilen Musterwohnung ist eine Roadtour geplant, um die Alltagsunterstützenden Assistenzlösungen der breiten Öffentlichkeit vorzustellen.
Aufruf an Kommunen
Gemeinden im Kreis Schleswig-Flensburg sind aufgerufen, sich mit Interesse an der Einrichtung von Pilotwohnungen zu melden. Ziel ist es, gemeinsam zukunftsfähige Lösungen für die Pflege von morgen zu entwickeln.
Kontakt:
Nadine Tams-Detlefsen
E-Mail: n.Tams-detlefsen@schleswig-flensburg.de
Telefon: 04621 87 443