Zum Aktivieren des Google-Übersetzers bitte klicken. Wir möchten darauf hinweisen, dass nach der Aktivierung Daten an Google übermittelt werden.
Mehr Informationen zum Datenschutz
Suche

Kreistag beschließt Planungsauftrag für Neubau auf dem Marxengelände im Landschaftsmuseum Unewatt

Der Kreistag Schleswig-Flensburg hat in seiner Sitzung am 25. Juni 2025 den Weg für den Wiederaufbau und die Neugestaltung des Marxengeländes im Landschaftsmuseum Angeln in Unewatt beschlossen. Grundlage waren die zuvor erfolgten deutlichen Empfehlungen des Kultur-, Schul- und Sportausschusses sowie des Kuratoriums der Kulturstiftung (20. Mai) und des Haupt- und Finanzausschusses (5. Juni).

Wiederaufbau mit Blick in die Zukunft

Nach dem verheerenden Brand im Juni 2024, bei dem das Marxenhaus und die Marxenscheune zerstört wurden, hat das Kreismuseum nicht nur wertvolle Exponate, sondern auch bedeutende Vermittlungsräume verloren. Der beschlossene Planungsauftrag zielt nun auf einen zukunftsweisenden Neubau, der über den bloßen Wiederaufbau hinausgeht.

Die Kulturstiftung des Kreises Schleswig-Flensburg wurde beauftragt, die Planung eines neuen Gebäudeensembles voranzutreiben, das als modernes Eingangs-, Informations- und Empfangsgebäude dient. Dabei sollen Fördermittel akquiriert und – sollte die Stiftung als privatrechtliche Organisation hierfür nicht in Frage kommen – die Voraussetzungen geschaffen werden, den Kreis selbst als Projektträger einzusetzen.

Ein neues Portal für das Museum

Das neue Gebäudeensemble soll nicht nur funktional, sondern auch gestalterisch ein modernes, offenes und nachhaltiges Museumserlebnis ermöglichen. Geplant sind Räume für:

  • Empfang und Information
  • Kasse
  • Aufenthalt und Besucherservice
  • Ausstellungsflächen
  • Museumsshop

Die Einbindung in das bestehende Gelände mit Apfel- und Rosengarten, Teich, Arboretum und Spielplatz ist ein zentrales Ziel. Regionstypische Materialien, Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit sind ebenso selbstverständlich wie ein ansprechendes Erscheinungsbild entlang der vielbefahrenen B199.

Kostenrahmen und Finanzierung

Die geschätzten Gesamtkosten für das Projekt betragen rund 4,5 Millionen Euro. Davon sollen etwa 2 Millionen Euro aus Versicherungserlösen der Kulturstiftung als Eigenmittel eingebracht werden. Der restliche Finanzierungsbedarf soll über Drittmittel gedeckt werden.

Intensive Vorbereitungen und Beteiligung

Seit dem Brand hat das Museumsgelände wichtige Zwischenschritte durchlaufen: Die Trümmer wurden beseitigt, Versorgungsleitungen wiederhergestellt und das Veranstaltungsprogramm 2024 erfolgreich umgesetzt. Übergangslösungen für Information und Verwaltung befinden sich im Aufbau.

Parallel dazu liefen umfassende Planungsprozesse: Bedarfsgruppen wurden einbezogen, Kontakte zu Fördermittelgebern und Architekten hergestellt sowie mit dem Referat Baukultur des Innenministeriums zusammengearbeitet. Die Anforderungen an das neue Gebäude sind hoch – es soll unterschiedlichsten Nutzungen gerecht werden, darunter Verwaltung, Ausstellungen, Veranstaltungen, sanitäre Einrichtungen, Technik sowie Archiv- und Lagerräume.

Ideenwettbewerb als Grundlage

Um eine tragfähige, nachhaltige und kreative Lösung zu entwickeln, wird ein Ideenwettbewerb durchgeführt. Dieser soll nicht in erster Linie architektonische Entwürfe liefern, sondern Anforderungen, Nutzungsideen und gestalterische Leitlinien für das neue Ensemble erarbeiten. Der Wettbewerb wird als Workshop mit internen und externen Fachleuten organisiert. Parallel dazu ist eine begleitende Machbarkeitsstudie in Vorbereitung – die Vergabe ist für Juli geplant.

Zukunft gestalten aus der Asche der Vergangenheit

Mit dem heutigen Kreistagsbeschluss wird ein bedeutender Schritt für die Zukunft des Landschaftsmuseums Angeln eingeleitet. Das neue Marxengelände soll ein einladendes Portal, ein lebendiger Bildungsort und ein kulturelles Aushängeschild des Kreises Schleswig-Flensburg werden.

Die vorherigen Entwicklungen finden Sie hier: Erste Planungen nach Brand

25.06.2025 
nach oben zurück