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Stolen Memory: Ausstellung über persönliche Gegenstände von KZ-Häftlingen in Tarp

Die Arolsen Archives eröffnen gemeinsam mit der Partnerschaft für Demokratie vom Kreis Schleswig-Flensburg und der Gemeinde Tarp am 27.06.2025 um 9:20 Uhr in Tarp die Open-Air Wanderausstellung #StolenMemory. Im Mittelpunkt stehen der letzte Besitz von KZ-Inhaftierten und die Frage, wie es heute noch gelingt, diese sogenannten Effekten an Familien der Opfer zurückzugeben.

Zu sehen ist die Ausstellung in einem aufklappbaren Übersee-Container in Tarp auf dem Parkplatz der Alexander-Behm-Schule (Auf dem Campus 3, 24963 Tarp).

„Effekten“ sind persönliche Gegenstände, die Häftlingen bei ihrer Ankunft in den Konzentrationslagern von den Nationalsozialisten abgenommen wurden. Oft waren es Eheringe, Uhren, Füller oder Brieftaschen mit Fotos. #StolenMemory ist eine Kampagne der Arolsen Archives zur Rückgabe dieser persönlichen Gegenstände an die Angehörigen. Über 1.000 Familien konnten seit dem Start der Kampagne 2016 bereits gefunden werden. Die Ausstellung zeigt Bilder solcher „Effekten“ und erzählt vom Schicksal von zehn NS-Verfolgten. 

Das Ziel der Ausstellung: Aufmerksamkeit und Unterstützung

Unter der Überschrift „Gefunden“ lenkt die Ausstellung den Blick auf persönliche Gegen­stände, die bereits zurückgegeben werden konnten. Sie berichtet vom Verfolgungsweg der einstigen Besitzer*innen und den Rückgaben an ihre Familien heute. Mit dem Smartphone können die Besucher*innen über QR-Codes Videoportraits aufrufen, in denen die Angehörigen selbst zu Wort kommen.

Unter der Überschrift „Gesucht“ werden „Effekten“ gezeigt, die noch auf ihre Rückgabe warten. Eine wichtige Botschaft ist deshalb auch: Jede*r kann die Arolsen Archives bei der Rückgabe der Effekten unterstützen und sich selbst auf Spurensuche nach den Ver­folgten und deren Familien begeben. Denn noch immer bewahrt das Archiv gestohlene Erinnerungsstücke rund 2.000 Personen aus ganz Europa auf.

Der emotionale Wert der Effekten

„Viele Opfer der Nationalsozialisten hinterließen keine materiellen Spuren für ihre Fami­lien, weil die Nationalsozialisten ihnen alles nahmen“, so Floriane Azoulay, Direktorin der Arolsen Archives. Die Rückgabe der Effekten sei für die Angehörigen deshalb oft sehr unerwartet: „Einige von ihnen wissen nichts oder nur wenig über diesen Teil der Lebens­geschichte ihrer Großeltern, Eltern, Onkel und Tanten“. Umso wichtiger sei es, dass die Gegenstände in die Familien zurückkehrten.

Ausstellung und Website

Seit August 2020 reist die #StolenMemory-Ausstellung mit mittlerweile vier Containern durch Deutschland und aktuell auch durch Polen und Frankreich. Ermöglicht wurde das Projekt durch eine Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Finanziert werden die Arolsen Archives und auch die Wanderausstellungen in Deutschland durch das Auswärtige Amt.

Begleitend zur Ausstellung bietet die Website stolenmemory.org interessante Einblicke: Kurze, animierte Filme mit ergänzenden Webstories erzählen von individuellen Schick­salen. Diese Materialien wurden speziell für Jugendliche entwickelt und im Juni 2021 mit dem Grimme Online Award in der Kategorie „Wissen und Bildung“ ausgezeichnet. Auf der Website steht zudem umfangreiches pädagogisches Material zum kostenlosen Download zur Verfügung, das von Schulen und Bildungs­einrichtungen auf allen Stationen der Wanderausstellung genutzt werden kann.

Link zur Website #StolenMemory: https://stolenmemory.org/

20.06.2025 
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