Warum sollte ich mich gegen »seltene« Krankheiten impfen?
Wer sich impfen lässt, schütz sowohl sich selbst als auch die Menschen in seiner Umgebung.
Viele Infektionskrankheiten sind deshalb „selten“ geworden, weil durch Impfprogramme eine hohe Immunität in der Bevölkerung geschaffen wurde. Ohne das Risiko einer zum Teil lebensbedrohlichen Infektion mit den akuten Komplikationen oder den möglichen Langzeitfolgen, wie sie z.B. bei Infektionen mit Meningokokken, Masern oder Kinderlähmung möglich sind.
Die Krankheitserreger sind aber weiterhin in der Umwelt vorhanden. Bei einem nachlassenden Impfschutz kommt es zu gehäuften Ansteckungen und Ausbrüchen. Die Gefahr z.B. einer Tetanusinfektion kann bei Verletzungen immer gegeben sein.
Auch hierzulande selten gewordene, aber gefährliche Erkrankungen wie z.B. Kinderlähmung (Polio) oder Diphtherie könnten sich schnell wieder verbreiten, wenn keine ausreichende Immunität besteht. Regelmäßig kommt es auch in Deutschland zu Ausbrüchen der Masern, die alles andere als eine harmlose „Kinderkrankheit“ darstellen.
Impfungen sind eine der wichtigsten und effektivsten Vorsorgemaßnahmen der Medizin. Mit Medikamenten können Krankheiten behandelt und oft auch geheilt werden. Impfungen können verhindern, dass es überhaupt erst zu einer Erkrankung kommt. Durch die frühzeitige Impfung gegen Hepatits B und HPV (Humane Papillomaviren) können sogar bestimmte Krebserkrankungen verhindert werden.
Einige Krankheitserreger existieren tatsächlich nur beim Menschen und können nur auf bzw. in einem menschlichen Körper überleben und weitergegeben werden. Bei einer ausreichend hohen Impfquote könnten diese Krankheiten daher „ausgerottet“ (eliminiert) werden, wie es z.B. bei den Pocken durch die Pockenimpfung gelungen ist. Krankheiten, bei denen das aktuell durch eine die vorhandenen Impfstoffe möglich wäre, sind: Masern, Mumps, Röteln und Kinderlähmung (Polio).
Infektionskrankheiten stellen trotz der weltweiten Fortschritte in den Bereichen Medizin und Hygiene weiterhin eine der größten Bedrohungen der weltweiten Gesundheit dar, auch in Industrieländern. Für viele Infektionskrankheiten (v.a. Virusinfektionen) gibt es keine über eine rein symptomatische Therapie hinausgehenden Möglichkeiten der Behandlung und Antibiotikaresistenzen können die Behandlung bakterieller Infektionen erschweren.