Sensortechnische Überwachung
Wie bereits in der Anwohner-Informationsveranstaltung vorgestellt, wird die Maßnahme von insgesamt 4 Sensoren am Rande des Baufelds begleitet. Es werden eine Vielfalt an Daten aufgezeichnet und in Echtzeit ausgewertet. Diese Daten werden über das Portal "Ortelium" für Sie ebenfalls bereitgestellt, sodass Sie sich selbst ein Bild über die durch die Baustelle verursachten Emissionen machen können. An dieser Stelle folgen zeitnah Anwendervideos zur Erklärung der Daten. Zusätzlich werden regelmäßig die Auswertungsprotokolle veröffentlicht. Zu beachten ist, dass die Sensoren momentane Werte liefern. Vorgaben zu Grenzwerten beziehen sich auf Tages- oder sogar Jahresmittelwerte. Dieser Vergleich wird über die Auswertungsprotokolle gezogen.
Messwerte
Gemessen werden folgende Werte:
- Stickstoffmonoxid
- Stickstoffdioxid
- Flüchtige Organische Verbindungen
- Schallpegel
- Maximaler Schallpegel
- Temperatur
- Windrichtung
- Windstärke
- Relative Luftfeuchtigkeit
Kurzanleitung Ortelium
Bedeutung und Grenzwerte Stickoxide
Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2) sind Gase, welche bei Verbrennungsprozessen entstehen. Dies passiert in Bezug auf die Altlastensanierung vorrangig durch die Verbrennungsmotoren der großen Baugeräte und den Materialtransporten auf der Callisenstraße. Der Geruch von Stickstoffdioxid wird als chlorähnlich beschrieben, während Stickstoffmonoxid geruchlos ist.
Für Stickstoffdioxid definiert die Luftqualitätsrichtlinie 2008/50/EG vom 11.Juni 2008 Grenzwerte zum Schutz der menschlichen Gesundheit. Diese gelten EU-weit.
Als Jahresmittelwert sind 40 µg/m³ (Mikrogramm pro Kubikmeter Luft) einzuhalten. Der Mittelwert je Stunde darf 200 µg/m³ (Mikrogramm pro Kubikmeter Luft) nicht öfter als 18 mal im Kalenderjahr überschritten werden. Zum Vergleich entstehen bei dem Verbrennen einer Zigarette ungefähr 100 bis 600 Mikrogramm Stickoxide.
Weitergehende Informationen können aus dem Internetauftritt des Umweltbundesamts entnommen werden.
Grenzwerte von Stickstoffdioxid in der Luft
allgemeine Informationen zu Stickstoffdioxid
Die ersten Messdurchläufe zeigen hierbei deutlich, dass neben dem Baustellenverkehr auch der Alltagsverkehr auf der Callisenstraße Auswirkungen auf die Sensormessdaten hat. So zeigen die beiden östlich befestigten Sensoren häufig höhere Stickstoffdioxidgehalte in der Luft an, als beispielsweise der Sensor an der Brücke zum Wikingturm.
Der Stickstoffmonoxidwert wird ergänzend gemessen, um die Gesamtbeastung der Stickoxide abbilden zu können.
Die Mittelwerte werden für die Altlastensanierung in monatlichen Reporten festgehalten und an dieser Stelle öffentlich gemacht.
Bedeutung und Grenzwerte Flüchtige Organische Verbindungen
Die Bezeichnung "Flüchtige Organische Verbindungen" und dessen Summe TVOC fasst eine Vielzahl von chemischen Elementen mit unterschiedlichen Eigenschaften zusammen. Sie finden sich in Lösungsmitteln der Industrie wie zum Beispiel in Farben, Lacken oder Reinigungsmitteln. Zu ihnen gehören in Bezug auf die Altlastensanierung vorrangig die PAKs wie beispielsweise Naphthalin und die BTEX Belastung aus der Zeit des Gaswerks und Dachpappenfabrik. Es werden durch diesen Wert demnach die maßgebenden Belastungen messtechnisch festgehalten.
Hierbei ist festzuhalten, dass diese Stoffe eine sehr geringe Geruchsschwelle haben. Sie sind selbst bei kleinen Konzentraionen in der Luft als Teer- oder Tankstellengeruch wahrzunehmen, ohne dass Grenzwerte annähernd erreicht werden.
Für den TVOC Gehalt in der Luft gibt es Grenzwerte für Arbeitsbereiche und Innenräume, an denen sich orientiert werden kann.
Von hygienischer Unbedenklichkeit wird bei Werten bis zu 300 µg/m³ (Mikrogramm pro Kubikmeter Luft) gesprochen.
Weitere Informationen können auf dem Internetauftritt des Umweltbundesamts eingesehen werden:
Bedeutung und Grenzwerte Schallpegel
Zur Ermittlung des zu erwartenden Baulärms ist eine schalltechnische Untersuchung bereits Teil des Sanierungsplans und der Verbindlichkeitserklärung gewesen. In diesem Gutachten werden die einzelnen Bauphasen und deren Auswirkungen auf die angrenzenden Anwohner betrachtet. Es wird zu dem Ergebnis gekommen, dass die Maßnahme mit technsichen Schallschutzmaßnahmen (beispielsweise moderne und dadurch leisere Baugeräte) und organisatorischen Maßnamen (zum Beispiel Begrenzung der Arbeitszeiten auf 7:00 bis 18:00 Uhr) die nach AVV Baulärm maßgebenden Immissionsrichtwerte nicht überschreiten wird.
Das Wikingeck befindet sich laut Gutachten in einem Gebiet mit gewerblichen Anlagen und Wohnungen, in denen weder vorwiegend gewerbliche Anlagen noch vorwiegend Wohnungen untergebracht sind. Somit gilt ein Immisionsrichtwert von 60 dB. Hier kommen bei bestimmten Tätigkeitsdauern und Abständen zu Gebäuden Toleranzen hinzu, sodass kein festgesetzter Grenzwert existiert. Es gibt von der Städrebaulichen Lärmfibel die Empfehlung, dass der Immisionsrichtwert in einzelnen Peaks um bis zu 30 Dezibel überschritten werden kann. Um hier auf der sicheren Seite zu verbleiben, wird ein Grenzwert von 85 Dezibel für dieses bauvorhaben verwendet.
Die Prognose des Gutachtens wird durch die Messdaten der Sensoren überprüft. Es ist bei der Auswertung darauf hinzuweisen, dass Umgebungsgeärusche wie beispielsweise der Wind und der alltägliche Verkehr ebenfalls von den Sensoren aufgenommen werden.
Dadurch sind die momentanen Messwerte Leq und die maximalen Messwerte Lmax nicht allein auf die Baustelle zurückzuführen. Das zeigen exemplarisch die Daten der Sensoren am Wochenende, wenn kein Baustellenbetrieb herrscht. Hier sind im Mittel 10 bis 20 dB Anstieg zu vermerken. Oder der Vergleich zwischen windstillen und windigen Tagen, der weitaus größere Schwankungen verursacht.
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