Kreispräsident Walter Behrens nimmt an Katastrophenschutzübung »Østerfanger 2024«
des Interreg-Projektes »DanGer112« in Dänemark teil
Unfälle, Krisen und Katastrophen halten sich für gewöhnlich nicht an Landesgrenzen. Umso wichtiger ist es, auch auf grenzüberschreitende Einsätze vorbereitet zu sein.
Bei der mehrtägigen internationalen Großübung „Østerfanger 2024“ (deutsch: „Austernfischer“) haben Kräfte des Technischen Hilfswerkes, Einsatzkräfte der dänischen Zivilschutzbehörde Beredskabsstyrelsen (BRS) sowie norwegische und polnische Übungsbeobachter aus dem grenzüberschreitenden Gefahrenabwehr-Netzwerk Interreg „DanGer112“ ein Überflutungsszenario an der Nordseeküste simuliert.
Die Übung basierte auf einem theoretischen Hochwasserszenario im Gebiet von Hoyer Schleuse in der Gemeinde Tondern in Dänemark. Anhaltender Starkregen und Stürme führten demnach zu einem stetig ansteigenden Wasserspiegel der Vidå. Der Abfluss ins Wattenmeer war durch Winde aus dem Westen und Sturmschäden am Sperrwerk begrenzt. Weiträumige Überschwemmungen bedrohten die Bevölkerung und die Infrastruktur des Gebietes. Die lokalen Ressourcen reichten nicht aus, um die Wassermassen in den Griff zu bekommen. Die dänische Regierung beschloss daher, im Emergency Response Coordination Centre in Brüssel um Hilfe zu bitten. Dieses vermittelte zwei Hochleistungspumpmodule aus Polen und Deutschland. Um die Gefahr von Überschwemmungen in Tondern abzuwenden, wurden am 5. Oktober alle zur Verfügung stehenden Pumpen eingesetzt und viele tausend Kubikmeter Wasser parallel zur Schleuse ins Wattenmeer gepumpt. Die gesamte Übung dauerte vom 2. bis zum 6. Oktober 2024 und beinhaltete außerdem den gemeinsamen Austausch der Einsatzkräfte der verschiedenen Nationen sowie das Vergleichen von Abläufen und Verfahren im Einsatz.
Als stellvertretender Vorsitzender der Region Sønderjylland-Schleswig und Vertreter des INTERREG-6A-Ausschusses nahm Kreispräsident Walter Behrens am 5. Oktober 2024 an der Überflutungsübung „Østerfanger 2024“ an der Schleuse in Hoyer in Dänemark teil. „Mein Ziel ist es, dass wir die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auch nach dem Projektende von „DanGer112“ zwischen den Projekt- und Netzwerkpartnern stärken und verstetigen, um uns gegenseitig bei zukünftigen Herausforderungen zu unterstützen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln und durchzuführen,“ sagte Kreispräsident Walter Behrens im Rahmen der Übung.
„DanGer112“ ist ein Projekt des europäischen Förderprogramms Interreg Deutschland-Danmark (Interreg 6A), das zum Ziel hat, das bestehende Netzwerk von Akteuren der Gefahrenabwehr und des Katastrophenschutzes zum Nutzen der allgemeinen Einsatzbereitschaft entlang der gesamten deutsch-dänischen Grenze einzubeziehen, zu erweitern und zu stärken. Es geht um praktikable, unkomplizierte und dauerhafte Kooperationsbeziehungen und -vereinbarungen über die Grenze hinweg zum gegenseitigen Nutzen und für die Sicherheit von Bevölkerung, Unternehmen und Behörden im Falle von Großschadens- und Katastrophenereignissen.