DB Autokraft GmbH bekommt Zuschlag für Busleistung im Teilnetz Schleswig-Flensburg Ost
Die Vergabeentscheidung zur Ausschreibung für das Teilnetz Ost ist gefallen: DB Autokraft GmbH erhält den Zuschlag und betreibt damit zukünftig den Regionalbusverkehr im Dreieck Schleswig – Kappeln – Flensburg. Neben der Autokraft wurde ein kleiner Teil der Leistung zuvor von der VSF – Verkehrsbetriebe Schleswig-Flensburg GmbH betrieben.
Anfang September 2020 hatte der Kreis die Ausschreibung des Teilnetzes Ost gestartet. Der neue Verkehrsvertrag soll von 1. Juli 2021 bis 30. Juni 2031 gelten. Die Autokraft GmbH hat sich im Wettbewerb gegen vier weitere Bieter durchgesetzt und das wirtschaftlichste Angebot für die jährlich rund 3,75 Mio. Fahrplankilometer abgegeben
Zur Erhaltung der Sozialstandards hatte sich der Werk- und Infrastrukturausschuss des Kreises dafür ausgesprochen, dem neuen Betreiber zu verpflichten, den zuvor bei den Altbetreibern angestellten Arbeitnehmern einen neuen Arbeitsvertrag zu gleichen Konditionen anzubieten.
Der Fahrplan im neuen Teilnetz Ost wird deutlich ausgeweitet und es ergeben sich an einigen Stellen Verbesserungen:
- Busse aus Richtung Glücksburg und Kappeln enden nicht mehr am Flensburger ZOB, sondern werden bis zum Flensburger Bahnhof weitergeführt mit Anschlüssen an die Bahn.
- Die Busse zwischen Flensburg und Glücksburg verkehren zukünftig Montag bis Freitag im 30-Minuten-Takt, hinzu kommt eine neue Linie Flensburg – Wees – Glücksburg.
- Durch Linienüberlagerung gibt es zwischen Flensburg und Wees zukünftig einen
30-Minuten-Takt von Montag bis Freitag und einen Stundentakt am Wochenende. - Satrup und Hürup werden von Flensburg aus per Linienüberlagerung im 60-Minuten-Takt bedient.
- Der Bahnhof Sörup wird zum Mobilitätspunkt für Mittelangeln, von hier aus gibt es zukünftig mindestens stündlich Verbindungen nach Satrup und Sterup.
- Eine neue Buslinie verbindet die Region Mittelangeln mit Steinbergkirche.
- In Kappeln wird ein Bustreffen realisiert, mit Umsteigemöglichkeiten in alle Richtungen, auch nach Eckernförde, die Verbindungen Kappeln – Maasholm und Kappeln – Sterup - Sörup werden gestärkt.
- Im Regionalverkehr entstehen durch Linienüberlagerungen zwischen Schleswig und Schaalby Fahrtmöglichkeiten im angenäherten 60-Minuten-Takt.
- Die Linie Kappeln – Süderbrarup – Schleswig wird bis zum Bahnhof Schleswig verlängert und ist am Bahnhof Süderbrarup auf die Züge nach Flensburg und Kiel abgestimmt.
- Die Schleidörfer-Linie Schleswig – Ulsnis – Süderbrarup wird im 120-Minuten-Takt an
7 Tagen in der Woche vertaktet, um der touristischen Bedeutsamkeit der Region besser gerecht zu werden. - Insbesondere die touristischen Ziele im Teilnetz, die Schleiregion, Maasholm und Glücksburg/Holnis werden über die neuen Taktverkehre und Abstimmung auf Bahnfahrzeiten besser erreichbar.
Im Rahmen einer verbundweiten Vereinheitlichung ist geplant bis zum Betriebsstart, die Liniennummerierung im Regionalbusverkehr auf drei Stellen zu ändern.
Neben den Verbesserungen beim Fahrplanangebot verbessern sich mit dem Start des neuen Verkehrsvertrages auch die Handlungsmöglichkeiten des Kreises. Durch den Verkehrsvertrag sicherte sich der Kreis Kontingente für Zu- und Abbestellungen zu definierten Preisen. Außerdem definiert der Vertrag umfangreiche Qualitätssicherungs- und Berichtssysteme sowie Pflichten für den Auftragnehmer. Die getakteten Verbindungen werden ausschließlich mit Hybridbussen erbracht, die nach den aktuellen Standards mit USB-Steckdosen, WLAN und TFT-Bildschirmen zur Kundeninformation ausgerüstet sein werden. Darüber hinaus wurden Regelungen aufgenommen mit denen innerhalb der Vertragslaufzeit weitere innovative Antriebstechniken eingeführt werden können.
Die neuen hochwertigen Fahrzeuge sind ebenfalls für eine erweiterte Fahrradbeförderung vorbereitet. Der Kreis beabsichtigt nach erfolgreicher Betriebsaufnahme zusammen mit der Autokraft ein Fahrradbeförderungskonzept auf touristisch bedeutsamen Linien zu erarbeiten.
Nach der Zuschlagserteilung liegt die Priorität des Kreises darauf, mit dem neuen Betreiber zügig das weiteren Vorgehen und die Umsetzung der Inbetriebnahme zu planen und vorzubereiten. Dabei gilt es, die Erfahrungen aus vergangenen Betriebsaufnahmen zu nutzen und trotz der vielen Fahrplanänderungen einen guten Betriebsübergang sicherzustellen.
Mit der Autokraft weiß der Kreis Schleswig-Flensburg einen verlässlichen Partner an seiner Seite. Landrat Dr. Buschmann zeigte sich mit dem Ergebnis der Ausschreibung zufrieden. „Mit dem letzten neu geplanten und vergebenen Teilnetz entspricht das Gesamtbusangebot im Kreis Schleswig-Flensburg nun durchgängig einheitlichen Leistungs- und Qualitätsstandards. Mit der Autokraft hat der Kreis einen Partner an seiner Seite, der sowohl in den aktuell schwierigen Zeiten wie auch bei der weiteren Entwicklung des Verkehrsangebotes verlässlich ist.“
Am 8. Dezember 2020 unterschreiben Landrat Dr. Wolfgang Buschmann und die Geschäftsführung der Autokraft GmbH, Daniel Marx (Vorsitzender der Regionalleitung und Sprecher) und Thorsten H. Hinrichs (Niederlassungsleiter und Prokurist), den notwendigen Verkehrsvertrag im Kreishaus in Schleswig.