Die Restrukturierung des Rettungsdienstes Schleswig-Flensburg AöR schreitet weiter voran - DRK Kreisverband Schleswig-Flensburg e. V. gewinnt Vergabeverfahren zur Durchführung des Rettungsdienstes im Kreis Schleswig-Flensburg
Am 4. Dezember 2024 wurde ein weiterer Meilenstein im Zuge der Restrukturierung des Rettungsdienstes Schleswig-Flensburg AöR erreicht. Mit der Unterzeichnung eines Beauftragungsvertrages brachten der Rettungsdienst Schleswig-Flensburg AöR und der DRK Kreisverband Schleswig-Flensburg e. V. das Vergabeverfahren zur Durchführung des Rettungsdienstes im Kreis Schleswig-Flensburg zu einem erfolgreichen Abschluss.
Mit der Vertragsunterzeichnung übernimmt der DRK Kreisverband Schleswig-Flensburg e. V. zukünftig als alleiniger Leistungserbringer die Verantwortung für den Einsatz und die Dienstplanung des Personals auf den Rettungswachen im Kreisgebiet sowie deren Fort- und Weiterbildung.
„Ich freue mich sehr, dass mit der Vertragsunterzeichnung heute der nächste wichtige Schritt zur Neuordnung der Vertragsverhältnisse mit dem DRK Kreisverband Schleswig-Flensburg e. V. gemacht werden konnte. Zusammen mit dem DRK als verlässlichem Partner wird es uns gelingen, die Restrukturierung weitervoranzutreiben und das Rettungsdienstwesen im Kreisgebiet zukunftssicher auszurichten“, so Landrat Dr. Wolfgang Buschmann.
Die Mitarbeiter*innen des Kreises Schleswig-Flensburg, die bisher im Einsatzdienst tätig waren, werden im Rahmen eines Betriebsübergangs in einem geordneten Verfahren an den DRK Kreisverband Schleswig-Flensburg e. V. übergeleitet. Dabei bleiben alle Arbeitsplätze erhalten. „Für den Bereich Personal kann im Restrukturierungsprozess jetzt Vollzug gemeldet werden. Mit dem DRK haben wir für den Einsatzdienst einen starken Partner an unserer Seite“, freut sich Fridtjof Arens, Vorstand Rettungsdienst Schleswig-Flensburg AöR über den Abschluss des Vergabeverfahrens.
Seinen Personalmehrbedarf deckt der DRK Kreisverband Schleswig-Flensburg e. V. zum Teil voraussichtlich durch die Johanniter Unfallhilfe (JUH), die als Nachunternehmer fungieren. Da davon auszugehen ist, dass der Bedarf an gut ausgebildetem Rettungsdienstpersonal weiter steigen wird, ist die Ausbildung von neuen Rettungs- und Notfallsanitäter*innen ein wichtiger Baustein in der mittel- und langfristigen Personalbedarfsplanung. Hier sieht sich das DRK mit einer eigenen Rettungsdienstschule in Schleswig für die Aufgaben und Herausforderungen der Zukunft jedoch gut gerüstet. „Das, was vor uns liegt, ist zweifellos eine große Herausforderung – auf die wir uns aber sehr freuen. Das ganze Team des DRK-Rettungsdienstes Schleswig-Flensburg ist höchst motiviert und kann es nicht erwarten, jetzt loszulegen“, bestätigt Lars Christophersen, Bereichsleiter Rettungsdienst vom DRK.
Hintergrund
Über die vergangenen Jahre wurden alle relevanten und wirksamen Faktoren, die die Leistungsfähigkeit und Ergebnisqualität im Rettungsdienst im Kreis Schleswig-Flensburg beeinflussen und steuern intensiv analysiert. Dazu wurde auch externe gutachterliche Fachexpertise eingeholt. Im Ergebnis wurde deutlich, dass die Strukturen, Prozesse und Ressourcen des Rettungsdienstes im Kreis überarbeitet werden müssen. Die notwendigen Planungen und Vorbereitungen dafür wurden durch das Kommunalunternehmen „Rettungsdienst des Kreises Schleswig-Flensburg Anstalt öffentlichen Rechts“ des Kreises, in dem alle gesetzlichen Aufgaben und Befugnisse im Bereich des Rettungsdienstes zentral zusammengefasst sind, vorbereitet und geplant.
Die angestoßene Restrukturierung der Strukturen stellt auf die nachhaltige Verbesserung der rettungsdienstlichen Versorgung der Bevölkerung ab. Ein wichtiges Maß für die Qualität der Versorgung ist die gesetzliche Hilfsfrist von zwölf Minuten in 90 % der Notfalleinsätze. Mit den bisherigen Strukturen bei der Durchführung des Rettungsdienstes und den Standorten der Rettungswachen können die Anforderungen jedoch nicht mehr erfüllt werden. So konnten im Jahr 2022 lediglich in 74,6 % der Notfalleinsätze die Hilfsfrist eingehalten werden.
Die zwei nach außen hin sichtbaren wesentlichen Säulen der Restrukturierung sind zum einen die Verlegung bestehender und der Neubau zusätzlicher Rettungswachen in den kommenden Jahren, zum anderen die Sicherstellung der Besetzung der Rettungs- und Krankentransportwage im Wege eines Vergabeverfahrens. Im Dezember 2023 hat der Kreistag der umfangreichen Restrukturierung des Rettungsdienstes im Kreis Schleswig-Flensburg und damit auch der Vergabe der Durchführungsleistungen im Rettungsdienstes zugestimmt.
Foto: Karsten Stühmer, Präsident des DRK-Kreisverbandes Schleswig-Flensburg, Landrat Dr. Wolfgang Buschmann und Fridtjof Arens, Vorstand Rettungsdienst Schleswig-Flensburg AöR bei der Vertragsunterzeichnung (v. l. n. r.).