Von der Schlacht zum Erinnerungsort
Nachdem Schleswig-Holstein mit Hilfe deutscher Truppen u.a. aus Preußen und Österreich 1864 Teil des Deutschen Bundes (ab 1871 Kaiserreich) geworden war, entwickelte sich Idstedt, der Ort der großen Niederlage, zum zentralen Erinnerungsort der Schleswig-Holsteiner.
25.7.1865 Margaretha C. Jacobsen lädt per Zeitungsannonce zur Einweihung der Grabstätte ihres Mannes (eines gefallenen Offiziers) im Gehege Karenberg bei Idstedt ein.
25.7.1869 Einweihung des „Idstedt-Denkmals“ auf dem ehemaligen Idstedter Schlachtfeld durch den Kampfgenossenverein Schleswig zur Erinnerung an die Verstorbenen mit ca. 20.000 Gästen, darunter wohl 6.000 Soldaten der ehemaligen
schleswig-holsteinischen Armee. Mit weiteren Spenden plant der Kampfgenossenverein auf dem Gelände ein Wärterhaus.
1875 Der Kampfgenossenverein erwirbt das Grundstück neben dem Idstedt-Obelisken. Am 25. Juli begehen ca. 2.000 Veteranen die 25jahr Feier. In den nachfolgenden Jahren finden beim Idstedt-Denkmal regelmäßig Veteranentreffen am 24.3. (1848 Einsetzung der Provisorischen Schleswig-holsteinischen Regierung in Kiel) und am 25.Juli (Schlacht bei Idstedt) statt, die Vorläufer des heutigen Idstedt-Tages.
1878 Bau eines Wärterhauses und Sammlung von Erinnerungsstücken wie Waffen, Uniformen und Dokumenten.
1889 Ausstellung der Erinnerungsgegenstände in der neben dem Wärterhaus errichteten „Waffenkammer“, die sich zu einem beliebten Ausflugsort entwickelt. Der Wärter betreibt nebenbei einen kleinen Ausschank.
1903 Einweihung der Idstedt – Gedächtniskirche, deren Turm jedoch bereits 1923 wegen Einsturzgefahr verkleinert werden musste.
1904 Die Stadt Schleswig wird Träger des Denkmals und des Wärterhauses mit der "Waffenkammer".
1914 Aufgrund des schlechten baulichen Zustands sowie der ehrenamtlichen Sammlungsbetreuung schlägt F.Kähler, Vorstandsmitglied der historischen Landeshalle in Kiel, vor, die Sammlung nach Kiel zu bringen.
In Schleswig und Umgebung spricht man sich für eine unbedingte Erhaltung in Idstedt aus.
März 1920 Schließung der Ausstellung nachdem viele Ausstellungsstücke geklaut worden waren. Die verblieben Gegenstände kommen in das Schleswiger Altertumsmuseum.
1930 Eröffnung der von Hans Philipp erbauten neuen Idstedt- Gedächtnishalle, die eine komplett überarbeitet Ausstellung erhielt.
Ende 1944 Kriegsbedingte Schließung der Idstedt – Halle, die einige Jahre als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird. Die Exponate lagern in Schleswig ein.
1949 Wiedereröffnung der Idstedt-Halle, deren Ausstellung nun Deutsche und Dänen als Erinnerungsort ansprechen soll, obwohl sie inhaltlich wenig verändert worden ist.
1951 Gründung des Idstedt – Ausschusses, der seitdem die jährlichen Gedenkfeiern am 25. Juli organisiert, sich um Ausstellung und Gebäude allerdings weniger kümmert.
1956 Abriss der baufälligen Idstedt-Gedächtniskirche. Bau einer kleineren Kirche.
1962 Der Kreis Schleswig übernimmt die Trägerschaft. Die finanziellen Mittel für Personal, die sanierungsbedürftigen Gebäude und die Sammlung bleiben gering.
1978 Gründung der Idstedt-Stiftung. Eröffnung einer neu konzipierten Ausstellung.
2000 Jubiläum: 150 Jahre „Schlacht bei Idstedt“. Die Idstedt-Stiftung entschließt sich zu einer grundlegenden Neukonzeption bestehend aus einem Erweiterungsbau und einer Ausstellung, die durchgehend zweisprachig (deutsch, dänisch)
den historischen Erinnerungsort Idstedt für Deutsche und Däne zu einem Symbol gemeinsam erlebter Geschichte werden lassen möchte.
2005 Einweihung des Erweiterungsbaus zwischen Idstedt-Halle und Gaststätte (ehemaligem Wärterhaus) als Sonderausstellungsfläche und Eröffnung der aktuellen Ausstellung.
2012?? Die Gastronomie schliesst ......