UNESCO Welterbe Haithabu und Danewerk
Seit Juni 2018 sind der bedeutende wikingerzeitliche Seehandelsplatz Haithabu und das Grenzbauwerk Danewerk Teil des UNESCO-Welterbes. Seitdem steigt das Interesse merklich und auch der Rückhalt in der Region ist groß.
Das UNESCO-Welterbe im Norden Schleswig-Holsteins erstreckt sich von der Niederung der Treene bei Hollingstedt über den Ostseearm Schlei bis zum Windebyer Noor. Zwischen dem 8. und dem 11. Jahrhundert lagen Haithabu und die Wallanlagen des Danewerks im Zentrum der Handelsnetze zwischen Nord- und Westeuropa und bildeten zugleich die Grenze zwischen Skandinavien und dem kontinentalen Europa. Beide Denkmale sind ein herausragendes Zeugnis für den Austausch und Handel zwischen Menschen verschiedener kultureller Traditionen in Europa zu dieser Zeit. Das außergewöhnlich gut erhaltene archäologische Material dient der Wissenschaft als bedeutende Quelle für wichtige Erkenntnisse zur Wikingerzeit.
Danewerk im Kreis Schleswig-Flensburg
Große Teile des Danewerks befinden sich im Eigentum des Kreises Schleswig-Flensburg. Der Kreis ist in besonderem Maße dazu verpflichtet, sich dem Schutz und Erhalt des Flächendenkmals anzunehmen. Um der Welterbekonvention ganzheitlich gerecht zu werden, ist eine nachhaltige Entwicklung der Region grundlegend. Die sozialen und kulturellen, ökologischen und wirtschaftlichen Ansprüche und Bedürfnisse der lokalen und regionalen Akteure sollten auf einander abgestimmt sein. Das regionseigene Potential, welches auf dem kulturellen Erbe und der regionalen Identität basiert, soll gehoben werden – ohne den außergewöhnlichen universellen Wert zu gefährden. Dazu gehört beispielsweise die Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur in den Welterbe-Anliegergemeinden, die Förderung des Kultur- und Naturtourismus und die Entwicklung von regionalen Wertschöpfungsketten unter einer gemeinsamen qualitativen Dachmarke in der Welterbe-Region.
Zur Bewältigung dieser Aufgabe wurde das Projektmanagement Welterbe Haithabu und Danewerk beim Kreis Schleswig-Flensburg im Sachgebiet Regionalentwicklung etabliert. Das Projektmanagement bildet neben dem Welterbebüro im Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein und dem Haithabu und Danewerk e.V. eine zentrale Säule des Welterbemanagements. Während das Welterbebüro die Erhaltung und Vermittlung des UNESCO-Welterbes sicherstellt, sowie die übergeordnete Planung, das Monitoring und die Berichterstattung übernimmt, ist es Aufgabe des Projektmanagement regionale und lokale Projekte und Maßnahmen zu koordinieren und bei der Fördermittelakquise zu unterstützen.
Auch die Geschäftsführung des Haithabu und Danewerk e.V. gehört zu den Aufgaben des Projektmanagements Welterbe Haithabu und Danewerk. Der Kreis Schleswig-Flensburg ist Mitglied im Haithabu und Danewerk e.V. Der Landrat ist der stellvertretende Vereinsvorsitzende. Im Verein werden die Interessen der Region gebündelt. Zwecke des Vereins sind die Förderung des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege, des Naturschutzes sowie der denkmal- und naturgerechten Welterbevermittlung und -erlebbarkeit zur nachhaltigen Erhaltung und Nutzung des UNESCO-Welterbes. Der Verein ist Initiator und Träger der „Entwicklungsstrategie 2030 – Welterbe-Region Haithabu und Danewerk“. Außerdem werden die Pflegemaßnahmen entlang des Danewerks vom Verein koordiniert und umgesetzt.